Im Jahre 2014 ereigneten sich im Freistaat Sachsen 3.869 Wohnungseinbruchsdiebstähle. Das sind 249 Fälle mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig zeigen die Zahlen für Sachsen eine geringere Belastung als im Bundesvergleich. Von neun Ländern, die bisher ihre Zahlen veröffentlicht haben, hat Sachsen damit die zweitniedrigste Belastung in diesem Phänomenbereich. Die Aufklärungsquote in Sachsen lag bei 22,5 Prozent.

Wohnungseinbruchsdiebstahl steht auch auf der Tagesordnung der Konferenz der Innenminister und -senatoren der Union (B-IMK) gestern und heute in Bremen. Gegenstand der Erörterungen waren die besondere Herausforderung durch grenzüberschreitende Diebesbanden bei der Strafverfolgung und neue Fördermöglichkeiten von Präventionsmaßnahmen.

Innenminister Markus Ulbig: “Ein aufgebrochenes Schloss ist ein Angriff auf die Privatsphäre und hinterlässt auch psychische Spuren. Wir in Sachsen haben bereits die Finanzierungsförderung von Sicherheitsumbauten eingeführt.

Die bundesweite steuerliche Absetzbarkeit für solche Sicherheitsmaßnahmen ist eine notwendige Fortentwicklung. Ich begrüße die Initiative von Bundesinnenminister Thomas de Maizière.”

In Sachsen werden Maßnahmen der Eigenfürsorge über die Wohnraumförderung finanziell unterstützt. In den Förderrichtlinien des Innenministeriums für Energetische Sanierung und Mehrgenerationenwohnen kann auch der Einbau einbruchhemmender Türen und Fenster in Ein- und Mehrfamilienhäuser gefördert werden.

Die Fördermittel des Bundes enthalten ebenfalls sicherheitspolitische Komponenten. Innenminister Markus Ulbig hatte sich als Vorsitzender der Bauministerkonferenz dafür eingesetzt. Die KfW hat ihre Programme zum Juni/Juli 2014 umgestellt.

Die Landesprogramme mit den neuen Möglichkeiten sind abrufbar unter:
http://www.sab.sachsen.de/de/p_immobilien/vorhaben_imm/index.jsp#23872

Untersuchungen zeigen, dass jeder dritte Einbruch scheitert, weil Türen und Fenster mechanisch gesichert sind. Dem Eigenschutz in Form der Sicherung von Wohnungen, Häusern und Gebäuden kommt daher eine entscheidende Bedeutung bei der Verhinderung von Einbrüchen zu. Die Polizei empfiehlt aus diesem Grund den fachgerechten Einbau geeigneter Sicherheitstechnik, wie zum Beispiel spezieller Türen und Fenster in Gebäuden.

Polizeiliche Präventionstipps gibt es unter:
http://www.polizei.sachsen.de/de/23178.htm

Die Ursachen für den bundesweiten Anstieg der Wohnungseinbruchsdiebstähle der letzten Jahre liegen einerseits im veränderten Auftreten mobiler Tätergruppen aus Ost- und Südeuropa.

Innenminister Markus Ulbig: “In diesem Zusammenhang ist die Einigung der Bundesregierung zur Vorratsdatenspeicherung hilfreich. Denn damit wird auch die Aufklärung von bandenmäßigen Wohnungseinbrüchen erleichtert.”

Eine weitere Ursache für den Anstieg in Sachsen ist andererseits die wachsende Beschaffungskriminalität. Eine Analyse für den Freistaat Sachsen zeigt, dass mittlerweile rund ein Drittel aller Fälle des besonders schweren Diebstahls durch Konsumenten harter Drogen begangen werden. Im Jahr 2009 war dieser Anteil noch etwa halb so hoch. Örtliche Schwerpunkte sind die Großstädte.

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