Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion kommentiert die heutige Pressekonferenz von EU-Koordinator Mathieu Grosch, Verkehrsminister Martin Dulig und Jindřich Kušnír, Direktor Eisenbahn und Kombinierter Verkehr im tschechischen Verkehrsministerium zur Neubaustrecke Dresden - Prag.
“Wir Grünen stehen der Neubaustrecke von Dresden nach Prag mit einem Tunnel durch das Erzgebirge weiter kritisch gegenüber. Hier werden Erwartungen geweckt, die sich vermutlich nie erfüllen lassen. Der Güterverkehr wird nicht vollständig von der aktuellen Elbtalstrecke umzuleiten sein. Die vorhandenen Lärmprobleme werden bleiben. Die entscheidende Frage bleibt die nötige Länge des Basistunnels unter dem Erzgebirge.”
“Ich bin auf die angekündigte Wirtschaftlichkeitsstudie der EU-Kommission sehr gespannt und werde diese kritisch unter die Lupe nehmen.”
Zudem sind noch viele Fragen offen:
“Wird aus Sicherheitsgründen überhaupt Begegnungsverkehr in diesem Tunnel möglich sein?”
“Sollte dies nicht der Fall sein, könnte vermutlich nur ein Zugpaar je Stunde diesen Tunnel passieren. Lohnt sich für eine solche geringe Kapazität tatsächlich die Investition von 2-3 Milliarden Euro?”
“Oder sollen tatsächlich auf 20 Kilometer Länge 2 Tunnelröhren in die Berge getrieben werden?”
“Exorbitante Baukosten beeinflussen auch die später fälligen Trassenpreise der DB Netz, so dass für Speditionen möglicherweise die kostengünstigere Verbindung auf der bisherigen Elbtalstrecke attraktiv wäre.”
“Das nächste Bahn-Großprojekt am Horizont darf nicht verhindern, dass die machbaren und nötigen Investitionen in das Schienennetz in Sachsen angegangen werden. Das gilt nicht zuletzt für Lärmschutzmaßnahmen, insbesondere im Dresdner Elbtal. Zudem sehen wir den Ausbau der Strecke Plauen-Bad Brambach-Cheb/Eger für den Güterverkehr als schnellere und realistischere Entlastungsvariante für das Elbtal.”
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