Durch Kleine Anfragen des Linke-Abgeordneten André Schollbach liegen nun weitere offizielle Zahlen der Staatsregierung zur Teilnahme von Hooligans bei den Aufmärschen der PEGIDA-Ableger in Leipzig und Chemnitz vor. Demnach mischen dort weiterhin Hooligans mit.
So nahmen am Aufzug von LEGIDA am 12. Januar 2015 300 Hooligans aus dem Umfeld des 1. FC Lokomotive Leipzig teil, die “aus diesem Anlass zur Gewalt entschlossen bzw. gewalttätig bewertet wurden”.
Am 21. Januar 2015 waren es 120 Personen, von denen 20 der Kategorie C (gewaltsuchend, gewalttätig, zur Gewalt entschlossen) zugerechnet werden.
Am Aufzug von LEGIDA am 30. Januar 2015 nahmen 300 Personen aus dem Umfeld von Leipziger Fußballvereinen teil, davon 80 aus dem Umfeld des 1. FC Lokomotive Leipzig. Hiervon werden 20 der Kategorie C zugerechnet.
Am 23. Februar 2015 marschierten 20 Personen aus dem Umfeld von Fußballvereinen bei LEGIDA mit, etwa die Hälfte war der Kategorie C zuzuordnen (Umfeld des 1. FC Lokomotive Leipzig, der SG Dynamo Dresden und des FC Sachsen Leipzig).
Am 2. März 2015 nahmen zehn der Kategorie C zuzurechnende Personen aus dem Umfeld des 1. FC Lokomotive Leipzig an dem Aufmarsch von LEGIDA teil.
Am 9. März 2015 wurden 15 Personen (Kategorie B und C) aus dem Umfeld des 1. FC Lokomotive Leipzig und des FC Sachsen Leipzig bei der Versammlung von LEGIDA festgestellt.
An der von CEGIDA durchgeführten Versammlung am 2. Februar 2015 in Chemnitz nahmen etwa zehn Personen aus dem Umfeld des Chemnitzer FC, die der Gruppierung “New Society” (“NS-Boys”) angehören, teil. Diese Personen werden der Kategorie B (gewaltgeneigt, gewaltbereit) zugeordnet.
Am 2. März 2015 marschierten 20 der Kategorie C zuzuordnende Personen aus dem Umfeld des Chemnitzer FC bei dem Aufzug von PEGIDA Chemnitz-Erzgebirge mit.
Über die Teilnahme von Hooligans an den Aufmärschen von PEGIDA in Dresden liegen Innenmister Markus Ulbig (CDU) angeblich keine Erkenntnisse vor.
Dazu erklärt der Landtagsabgeordnete André Schollbach: Offensichtlich haben die PEGIDA-Ableger in Leipzig und Chemnitz kein Problem damit, dass hartgesottene Hooligans in ihren Reihen mitmischen. Insbesondere von den LEGIDA-Aufmärschen in Leipzig ging zum Teil erhebliche Gewalt aus. Es ist bemerkenswert, dass Herr Ulbig ausgerechnet über die Teilnahme von Hooligans bei PEGIDA-Aufmärschen in Dresden keine Kenntnis haben will und den “Minister Ahnungslos” gibt. Um diese Personengruppe nicht bemerken zu können, muss man entweder Scheuklappen tragen oder bewusst wegschauen.
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“Um diese Personengruppe nicht bemerken zu können, muss man entweder Scheuklappen tragen oder bewusst wegschauen.”
Ich wage es diese Meldung bzw. diesen Satz, der unstrittig richtig ist, etwas anders zu interpretieren. Die Hooligens, sind nicht durch Legida/Pegida entstanden, was jedem Kind bekannt ist. Sie waren längst vorher “gut aufgestellt” und aktiv – vorwiegend beim Fußball. Die Entwicklung der Zusammensetzung (nicht in erster Linie durch die Hooligens) der Demonstrationsteilnehmer hat dazu geführt, dass der “Normalbürger”, welcher seinen Unmut über die Politik in Sachsen zum Ausdruck bringen wollte bzw. will, diesen fern geblieben ist. Wenn ich von Unmut schreibe, dann ist von mir nicht die Asyl- bzw. Ausländerpolitik gemeint, weil das in die Entscheidungsbefugnis des Bundes fällt, sondern viele andere Themen. Wesentlich hat den “Normalbürger” außerdem das gewaltbereite bzw. gewalttätige linksautonome Potential (besonders in Leipzig) davon abgeschreckt, seine demokratisch verankerten Rechte (Meinungsfreiheit, Demonstrationsrecht) wahrzunehmen.
Egal wie sich Pegida/Legida weiter aufstellen bzw. entwickeln wird, eins wird jedoch von den Medien und Parteien unterdrückt, die Ursachen des Unmutes vieler Bürgerinnen und Bürger Sachsens. Diese sind vorwiegend – aber nicht nur – in den Reihen derer zu finden, die nicht zur Wahl gegangen sind, was immerhin rd. 50,0 % der Wahlberechtigten waren.
Nun bin ich noch unverschämter. Für den überwiegenden Teil der Politiker bzw. Parteien und Medien – besonders deutlich ist das gegenwärtig in Sachsen erkennbar – scheint Legida/Pedida ein gefundenes Fressen zu sein. Dadurch kann man doch massiv den Unmut über die Politik und die Medien im Zaum halten und hat es gar nicht notwendig Ursachenforschung zu betreiben. Das Motto: Die Zeit heilt alle Wunden. Dieser Schuss kann aber auch nach hinten losgehen, wie bereits für den/die neutralen aufmerksamen Betrachter erkennbar – nicht nur in Sachsen. Teilweise mit sehr unangenehmen und mehr als fragwürdigen Begleitumständen.