Zum 70. Geburtstag von Karl Nolle am Montag erklärt Rico Gebhardt, Fraktions- und Landesvorsitzender der Linken in Sachsen: Wenn in hundert Jahren über das erste Vierteljahrhundert Landespolitik nach Wiederbegründung des Freistaates Sachsen gelesen und gesprochen wird, dürfte ein Name aus den Reihen der sächsischen Sozialdemokratie jener Zeit mit Gewissheit verewigt sein: Karl Nolle.
Ob ihm dann das Verdienst zugesprochen wird, zwei Ministerpräsidenten gestürzt zu haben, sei dahingestellt, hatte doch das Ende der Ära Biedenkopf und der Amtszeit von Georg Milbradt eine Reihe von – zum Gutteil selbstverschuldeten – Ursachen. Fakt aber bleibt: Karl Nolle ist ein unbestechlicher parlamentarischer Aufklärer gewesen, dessen Wahrheitsliebe unberührt davon blieb, ob sich seine Partei gerade in Opposition oder Regierung befand.
Viel zu wenig Beachtung findet bisher das Lebenswerk des linken Unternehmers Nolle, für den die Belegschaft nicht Gegnerin, sondern Partnerin war. Dieses Lebenswerk wurde durch eine mutmaßlich politisch motivierte juristische Verfolgung vernichtet, an deren Ende sich bestätigte, was jeder vernünftige Mensch erwartet hatte, dass sich Karl Nolle korrekt verhalten hat.
Karl Nolle hat sich stets als Sachwalter der Grund- und Freiheitsrechte auf der einen und der sozialen Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Solidarität auf der anderen Seite verstanden. Er war auch für uns nie ein bequemer, immer aber fairer Partner mit hohem eigenem Anspruch, an dem er auch andere gemessen hat. Ich wünsche mir, dass Karl Nolle der sächsischen Landespolitik weiterhin nicht nur als kritischer Beobachter treu bleibt, sondern auch in Zukunft als linker Sozialdemokrat an der politischen Meinungs- und Willensbildung im Freistaat Sachsen aktiv mitwirkt. – In diesem Sinne: Alle Gute, vor allem Gesundheit, lieber Karl!
Interview mit Karl Nolle in der März-Ausgabe von “Links!”, S. 2:
http://links-sachsen.de/archiv/jahrgang-2015/
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