Mehrere Medien und auch der sächsische Tierschutzverband berichten, dass mit der Einführung des Mindestlohnes zu Beginn dieses Jahres etwa 40 % aller Tierheime in Sachsen vor dem Konkurs stünden. Dazu erklärt Susanne Schaper, Sprecherin der Fraktion Die Linke für Sozialpolitik und Tierschutzpolitik: Natürlich stimmt Die Linke zu, dass auch Tierpfleger mindestens 8,50 Euro Stundenlohn bekommen sollen. Die prekäre finanzielle Lage der sächsischen Tierheime besteht aber nicht erst seit der Mindestlohn-Einführung, sondern schon seit Jahren.
Etwa die Hälfte aller Tiere in den Heimen sind sogenannte Fundtiere. Für deren Versorgung, Unterbringung und Betreuung sind die Kommunen zuständig. Das ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Diese Pflichtaufgabe übernehmen die Heime, doch auf die Kosten dafür werden nicht gedeckt. Einerseits setzen die Kommunen und der Freistaat damit auf die Tierliebe der Sachsen – in der Hoffnung auf reichliche Spenden -, andererseits wird hier bewusst ein Niedrigstlohnbereich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Tierheime geschaffen. Der gezahlte Lohn reicht schon jetzt nicht fürs Leben, und erst recht nicht wird er für die Rente auskömmlich sein.
Sehr ärgerlich ist weiterhin, dass die bereitstehenden Landesfördermittel für Tierheime nur für Sachkosten eingesetzt werden dürfen. Es ist an der Zeit, dass die Tierheime ihre Aufwendungen für die Fundtiere endlich vollständig erstattet bekommen und dass auskömmliche Zuschüsse für den Gesamtbetrieb gezahlt werden. Es muss eine solide wirtschaftliche Basis für jedes Tierheim geben. Von der Tierliebe allein können weder Mensch noch Tier leben. Die Linke wird deshalb einen entsprechenden Antrag zum Doppelhaushalt 2015/16 einbringen.
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