Das islamfeindliche und rassistische Bündnis Legida ruft für den kommenden Montag zu einem neuerlichen Aufmarsch in Leipzig auf. Zuletzt hatte sich die Zahl der Mitlaufenden bei zirka 700-800 eingepegelt. "Wer jetzt noch bei Legida mitläuft, der gehört zum harten Kern und kann nicht behaupten, dass ihn oder sie ‚berechtigte Ängste und Sorgen' treiben",so Juliane Nagel vom Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz.
Wie der Kopf von Legida, Silvio Rösler, bei einer der vergangenen Versammlungen betonte, sind “Asyl, der Islam und Ausländer” die “Reizthemen”.
“Legida tastet gezielt ein friedliches und solidarisches Zusammenleben in dieser Stadt an. Mit großer Sorge betrachten wir die Stimmung, die von den *gida-Bewegungen ausgeht. An Pegida angelehnte Demonstrationen in Chemnitz, Dippoldiswalde, Flöha, Freiberg, Freital, Frankenberg und auch über Sachsen hinaus mit jeweils hunderten Teilnehmer_innen zeichnen ein erschreckendes Bild. Die einende Klammer dieser Aufmärsche ist das tiefe Ressentiment gegen vermeintlich ‚Un-Deutsche’ und ‚nicht Leistungswillige'”, so Juliane Nagel weiter.
Es ist kein Wunder, dass die euphemistisch “Spaziergänge” genannten Manifestationen für NPD und rechte Hooligans anschlussfähig sind. Legida in Leipzig ist Hotspot dieser Gruppierungen, auch wenn sie am Montag wieder durch Leipzig marschieren will. “Dass das Versammlungsrecht dies zulassen muss, akzeptiert das Aktionsnetzwerk Leipzig nimmt Platz”, so Carolin Franzke. “Jedoch werden wir weiterhin jede Möglichkeit nutzen, zivilen Ungehorsam gegen die rassistischen ‚Spaziergänge’ zu üben.”
Leipzig nimmt Platz ruft für den kommenden Montag zur Teilnahme an der Demonstration des Bündnisses “Refugees welcome” auf, die 17 Uhr an der Bibliothek Albertina, Beethovenstraße in die Innenstadt zum Gedenkort für Kamal K. in der Richard-Wagner-Straße führt. Erfreut zeigt sich das Aktionsnetzwerk zudem über die Demo der Global Space Odyssey, die unter dem Motto “¡No Bassarán! – Für eine einladende Willkommenskultur gegenüber Geflüchteten” ab 16:30 Uhr am Lindenauer Markt starten und an der Moritzbastei enden wird.
Auf dem Augustusplatz wird wieder “Legida – Das Orignal” ab 17 Uhr einen satirischen Kontrapunkt setzen. Auch das Erich-Zeigner-Haus beteiligt sich wieder. Während einer Aktion am Nikolaikirchhof werden ab 20 Uhr Biografien der durch Stolpersteine geehrten Opfer des Nationalsozialismus aus Leipzig verlesen.
“Am Montag wird Legida in Leipzig ein vielfältiger Protest entgegengesetzt. Dies ist ein deutliches Zeichen gegen ihr Konzept eines homogenen, geschlossenen ‚Volkes’!” so Juliane Nagel abschließend.
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