Am Naturkundemuseum muss es losgehen. Die Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat Leipzig initiieren mit ihrem Antrag die Entwicklung des Naturkundemuseums zu einem modern konzeptionierten Naturkundemuseum in Mitteldeutschland. Der Masterplan muss dazu jetzt umgesetzt sowie die Direktionsstelle endlich besetzt werden.
Die Fraktionen fordern die Aufstellung des Planungsbeschlusses bis zum III. Quartal 2015. Damit muss dann der Bau- und Finanzierungsbeschluss inklusive Zeitplan und Konzept zur Kofinanzierung rechtzeitig 2017/18 vorgelegt werden.
Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen: “Die Stadtspitze hat die eigene Vorlage zum Naturkundemuseum zurückgestellt, weil sie nicht mehrheitsfähig war. Wir wollen mit unserer Initiative erreichen, dass die Zukunft des Naturkundemuseums eine Mehrheit findet und die Stadtverwaltung einen klaren Auftrag erhält.”
Dr. Skadi Jennicke, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Die Linke, ergänzt: „Unser Ziel war ein breiter Konsens zwischen den vier großen Fraktionen, um den entscheidenden Beschluss für eine stabile Zukunft des Naturkundemuseums einschließlich Neu- und Umbau zu fassen. Über Wochen haben wir unter Einbindung des Fördervereins des Museums mit den anderen beiden großen Fraktionen verhandelt, leider ohne Erfolg. Das ist schade, denn die Bürgerinnen und Bürger verlangen vom Stadtrat nach zwanzig Jahren zu Recht Nägel mit Köpfen.“
Die Lage im Museum ist schwierig. Dieter Deissler, Stadtrat (WVL) ergänzt: „Wichtig ist, dass die Ausstellungsfläche erweitert wird (mit einer Mindestnutzfläche von 3.439 m²), um zukünftig mit anderen naturkundlichen Museen konkurrieren zu können und genügend Fläche für Sonderausstellungen zur Verfügung zu haben. Die engagierte Bürgerschaft, die für das Museum seit Jahren streitet, muss in diesem Prozess eingebunden werden.“
Franziska Riekewald, Stadträtin aus Leipzig-Mitte, erläutert die Vorteile des Neubaus: „Mit dem Neubau auf dem jetzigen Parkplatz zu beginnen, hätte zudem den Vorzug, dass dieser während der Sanierung des Bestandsgebäudes für Ausstellungen genutzt werden könnte und das Museum öffentlich präsent bleibt.“
Hintergrund: Im November 2014 legte der Oberbürgermeister endlich die Beschlussvorlage DS-00517/14 zum Naturkundemuseum vor. Darin war eine Minimalvariante mit Ertüchtigung des Standortes zum Beschluss vorgeschlagen. Das Museum wäre damit allein nicht zukünftsfähig.
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