"Kann Sachsen genügend Polizeinachwuchs ausbilden?". Der Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann (Grüne) stellte zu den Ergebnissen des Auswahlverfahrens für die Polizeianwärter eine Kleine Anfrage an die Staatsregierung. Die vom Innenminister Markus Ulbig (CDU) genannten Zahlen war jedoch fehlerhaft. Danach hätte keiner von den Bewerberinnen und Bewerbern eingestellt werden können. Die Leipziger Internetzeitung konnte nun eine Richtigstellung der vorgelegten Zahlen des Innenministers erreichen.
Danach konnten von den 2.906 Bewerbungen für den mittleren Dienst nur 241 ausgewählt werden, obwohl 250 Stellen zur Verfügung standen. Weitere 80 Bewerberinnen und Bewerber konnten für eine Laufbahn im höheren Dienst eingestellt werden.
“Ich befürchte, dass trotz Werbekampagne auch in diesem Jahr nicht genügend fähige Polizeianwärter gefunden werden können”, so Lippmann, der innenpolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Landtag.
“Um Sachsen Polizei leistungsfähig zu halten, brauchen wir nicht nur einen deutlich größeren Einstellungskorridor, sondern auch ausreichend qualifizierte Bewerber für den Polizeidienst. Dafür muss Sachsens Polizei auch für junge Menschen wieder als Arbeitgeber attraktiv werden. Wenn der Stellenabbau nicht vollständig gestoppt wird, befinden wir uns in einer Abwärtsspirale: Wenn immer mehr Arbeit auf weniger Schultern verteilt wird, verliert der gesamte Berufsstand an Attraktivität. Da helfen dann auch Werbekampagnen nicht mehr.”
“Wir werden in den Haushaltsverhandlungen die Erhöhung des Einstellungskorridors auf insgesamt 600 Stellen beantragen und streben eine Verbesserung der Grundbesoldung bei der Beamtinnen und Beamten an, um auch die Attraktivität der Polizei als Arbeitgeber zu erhöhen.”
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