Zu den heute bekannt gewordenen vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes zur Einwanderung nach Deutschland erklärt die Leipziger SPD-Abgeordnete Daniela Kolbe: „Das Zuwanderungsplus von 20 % gegenüber der ersten Jahreshälfte 2013 zeigt, dass Deutschland für Menschen aus dem Ausland immer attraktiver wird. Das ist gut so, denn Migranten und Migrantinnen bereichern unser Land. Besonders in Sachsen brauchen wir angesichts des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels in der Wirtschaft Menschen, die aus dem Ausland zu uns kommen, dauerhaft bei uns bleiben und Schutz erhalten.
Auch Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, sollen hier bei uns ein neues, sicheres Zuhause finden, wo sie sich einbringen und ein neues Leben aufbauen können.
Wir dürfen nicht müde werden, an der Willkommenskultur in Sachsen zu arbeiten: Sachsen hat – mehr als andere Bundesländer – Nachholbedarf im Bereich der Integration, weil in der Vergangenheit zu wenig aktive Integrationspolitik betrieben worden ist. Integration funktioniert immer als gemeinschaftlicher Prozess aller beteiligten Menschen. Allen, die zu uns kommen, müssen wir schnellstmöglich die gleichberechtigte wirtschaftliche, kulturelle, soziale und politische Teilhabe eröffnen. Ich begrüße sehr, dass sich die neue Landesregierung im Bereich Integration viel vorgenommen hat und zum Beispiel kostenlose Sprachkurse für alle Migrantinnen und Migranten anbieten will. Das ist ein ganz zentraler Schritt für gelingende Integration.“
Hintergrund: Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) vom heutigen 19. Februar 2015 sind im ersten Halbjahr 2014 667.000 Personen nach Deutschland zugezogen. Damit gab es zum vierten Mal in Folge eine zweistellige Zuwachsrate bei den Zuwanderungen in einem ersten Halbjahr (+ 20 %, mit 112.000 Zuzügen mehr als im ersten Halbjahr 2013). Gleichzeitig zogen in diesem Zeitraum rund 427.000 Personen aus Deutschland fort (+ 22 %). Dies waren hauptsächlich ausländische Personen (358.000).
Insgesamt hat sich der Wanderungssaldo (Differenz zwischen Zu- und Fortzügen) im ersten Halbjahr 2014 von 206.000 auf 240 000 Personen erhöht (+ 17 %). Die meisten ausländischen Zugezogenen (476.000 Personen) stammten aus Europa.
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