Zu den fehlenden Wohnheimplätzen für Studierende In Sachsen erklärt die hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Annekatrin Klepsch: Freie Wohnheimplätze in Sachsens Universitätsstädten sind nach wie vor rar. Das geht aus der Antwort der Staatsregierung auf meine Kleine Anfrage nach dem „Bedarf an Wohnheimplätzen für Studierende an Hochschulen“ hervor.

Mit Ausnahme Leipzigs übersteigt überall die Nachfrage das Angebot. Der Anteil an nichtbewilligten Anträgen auf einen Wohnheimplatz im Wintersemester 2014/2015 schwankt zwischen 21,4 % in Dresden und 57,3 % in Chemnitz-Zwickau. In Freiberg beträgt die Quote der Ablehnung von Anträgen 51,8 %.

Während in Dresden 697 Anträge nicht berücksichtigt werden konnten, waren das in Chemnitz-Zwickau 1157 Anträge und in Freiberg immerhin noch 564. Die hohe Zahl an nichtbewilligten Anträgen auf einen Wohnheimplatz begründen die Studentenwerke zumeist mit der fehlenden Kapazität. Mit anderen Worten: Den Studentenwerken fehlt schlicht das Geld, um ausreichenden studentischen und barrierefreien Wohnraum zu schaffen. Sie beziffern den Investitionsbedarf insgesamt auf mehr als 50 Mio. €.

Angesichts steigender Mieten und eines sinkenden Angebots an kleinen preiswerten Wohnungen im privaten Markt wird es zu einer wachsenden Nachfrage nach Wohnheimplätzen kommen. Eine Entspannung der angespannten Wohnheimsituation ist also nicht in Sicht.

Weil aber niedrige Lebenshaltungskosten am Studienort für potentiellen Studieninteressenten ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Studienortes sind, mithin die Aufgabe der Studentenwerke und deren angemessene Finanzierung kein sozialstaatlicher Luxus sind, sondern eine Investition mit hoher Bedeutung für die Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung, wird Die Linke in den anstehenden Verhandlungen zum Haushalt 2015/2016 darauf drängen, dass die staatlichen Zuschüsse an die Studentenwerke auf ein bedarfsdeckendes Niveau erhöht werden, um sie insbesondere bei der Schaffung zusätzlicher Wohnheimplätze zu unterstützen.

Landtags-Drucksache 6/ 837
http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=837&dok_art=Drs&leg_per=6&pos_dok=202

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