Anlässlich der Brandanschläge auf 3 Häuser in Dresden Gorbitz in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember ruft die Initiative Dresdner Antira-Gruppen (IDA) zu einer Kundgebung von 18:00 Uhr bis 18:30 am Gorbitz Center mit anschließendem antirassistischem Spaziergang durch Dresden Gorbitz auf.
In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember wurden Brände in drei Hauseingängen in der Sanddornstraße gelegt, in einem der Häuser sind Asylsuchende untergebracht. Am vergangenen Wochenende erfolgte damit möglicherweise eine erneute Stufe der Eskalation, nachdem schon in den vergangenen Monaten gehäuft rassistische Angriffe zu verzeichnen waren.
“In der von Hetze gegen Geflüchtete geprägten aktuellen Stimmung liegt die Vermutung nahe, dass auch hier ein rassistischer Hintergrund vorliegt.” so Elke Schirm, Sprecherin der IDA (Initiative Dresdner Antira-Gruppen). Sie erklärt dazu: “Wir fordern die Polizei dazu auf, schnell und gründlich zu ermitteln. Oft werden Hinweise auf rassistische und nationalistische Tatmotive nicht ernst genommen oder ignoriert. Dies darf gerade in der aktuellen Situation auf keinen Fall geschehen.”
Für die Betroffenen hat sich die bedrohliche Atmosphäre im Stadtteil weiter intensiviert. “Eine schnelle Aufklärung könnte hier etwas Sicherheit geben. Wichtiger ist an dieser Stelle jedoch, dass sich die Anwohner_innen hinter die Betroffenen stellen und sie unterstützen” so Elke Schirm weiter.
Die IDA hat daher für den heutigen Abend eine antifaschistische Kundgebung mit anschließendem Spaziergang durch Dresden Gorbitz angekündigt. Damit soll Solidarität mit den Betroffenen rassistischer Hetze geübt werden. Gegen rassistische Propaganda wie den von Pegida veranstalteten wöchentlichen Montagsdemos soll klar Stellung bezogen werden.
In den vergangenen Monaten kam es mehrfach zu rassistischen Übergriffen auf Asylsuchende, die in Gorbitz leben. So wurden in der Nacht zum 14.08.2014 Hauswände, Kleidercontainer und Haltestellen entlang der Harthaer Straße, der Sanddornstraße sowie dem Hagebuttenweg mit 72 Hakenkreuzen beschmiert. In der Nacht zu Samstag, den 13.09.2014 wurde ein Asylsuchender von der Straßenbahn aus von zwei jungen Männern und zwei jungen Frauen verfolgt. Sie schlugen ihm eine Flasche auf den Kopf und traten den jungen Mann. Einer der Angreifer sagte dazu “I am racist”. Ähnliches wiederholte sich am darauf folgenden Sonntag, als eine Gruppe von ca. 20 Personen an der Haltestelle Schlehenstraße drei Asylsuchende u.a. mit Flaschen bewaffnet angriff.
Mitte November erfolgten massive Drohungen gegen eine Familie aus Syrien. In ihrem Briefkasten fand sich die Morddrohung: “Sieg Heil! Wir wollen Euch hier nicht haben. Macht Euch weg, sonst machen wir es!” Ein Hakenkreuz diente als “Unterschrift” des Briefes.
Auch in anderen Regionen Deutschlands häufen sich die erschreckenden Angriffe. Bereits in der vergangenen Woche hattpe es in der Nacht des 11.12.2014 Brandanschläge auf glücklicherweise noch nicht bewohnte Unterkünfte für Asylsuchende in Vorra bei Nürnberg gegeben. Ein Protestcamp von Geflüchteten in Hannover geriet aus unbekannter Ursache in Brand, die Protestierenden gehen von Brandstiftung aus.
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