Anlässlich des 25. Jahrestages der Demonstration am 9. Oktober 1989 in Leipzig erinnern Bündnis 90/Die Grünen daran, dass die demokratischen Errungenschaften von damals auch heute nicht selbstverständlich sind. "Nicht nur in Leipzig ist der 9. Oktober ein bedeutender Tag sondern im ganzen Bundesgebiet. Dabei ist es wichtig, uns zu vergegenwärtigen, dass die Demokratie kein statischer Zustand ist sondern von der Diskussion lebt.

Angesichts der niedrigen Wahlbeteiligungen bei den letzten Wahlen müssen wir uns auch klar darüber werden, dass einst die Menschen für diese freien Wahlen auf die Straße gegangen sind”, so Monika Lazar, Leipziger Bundestagsabgeordnete und im Herbst 1989 bei den Montagsdemos dabei.

Die niedrige Wahlbeteiligung bei den zurückliegenden Wahlen macht auch deutlich, dass dringend neue demokratische Impulse gebraucht werden. Die stärkere Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger, Formen der direkten Demokratie und eine Stärkung der Diskussions- und Beteiligungskultur sind gerade in Sachsen erforderlich. Der 9. Oktober ist deshalb nicht nur ein Tag der Erinnerung sondern auch Ausgangspunkt für Diskussionen. Daher ist es zu begrüßen, dass im Rahmen des Lichtfestes auch aktuelle Themen wie Überwachung aufgegriffen werden und die Stadt es den Kritikern des Besuches des ungarischen Ministerpräsidenten, János Áder, ermöglicht diese Kritik im Rahmen des Lichtfestes zu äußern.

Michael Weichert, Landtagsabgeordneter a.D., Mitbegründer des Neuen Forum: “Die Freiheit, die wir in Leipzig erreicht haben, hat den Mauerfall und die Wiedervereinigung Deutschlands mit möglich gemacht. Dabei ist auch daran zu erinnern, dass sich Leipzig am 09.10.89 entschieden hat, dass die Revolution friedlich bleibt. Im Sinne der Ereignisse wäre es 25 Jahre danach an der Zeit, die heutige Parteiendemokratie zu evaluieren und damit die friedliche Revolution fortzuschreiben.”

“Die damalige Zeit war geprägt vom unbändigen Willen zur Veränderung der Gesellschaft. Ich würde mir wünschen, dass dieser Geist auch heute stärker zur Geltung kommt. Denn Demokratie entsteht erst durch das Handeln der Bürgerinnen und Bürger. Angesichts der enormen Herausforderungen und Probleme sowohl in Deutschland als auch der Welt, sind Veränderungen auch heute dringend notwendig. Auch dafür tragen wir Verantwortung”, so Gisela Kallenbach, MdL a.D., MdEuP a.D. und Bürgerrechtlerin.

Vor 25 Jahren gingen die Bürgerinnen und Bürger der DDR auf die Straße um ihren Unmut über die anhaltende repressive Politik der SED-Regierung zu äußern. Sie demonstrierten für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte – Grundsätze, die das Selbstverständnis von Bündnis 90/Die Grünen prägen.

Bündnis 90/Die Grünen lassen auf der Internetseite www.gruene-sachsen.de Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen zu Wort kommen, die im Herbst 1989 selbst aktiv waren oder diesen bewusst miterlebt haben.

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