Zur Ankündigung des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, ab 2015 das Programm "Jedem Kind ein Instrument" landesweit anzubieten erklärt die kulturpolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Dr. Skadi Jennicke: Selbstredend ist die Einführung des Landesprogramms "JeKi", das sich Sachsen von Nordrhein-Westfalen abgeschaut hat, begrüßenswert.
Die Auseinandersetzung mit künstlerischen Inhalten und die eigene Einübung in künstlerisches Schaffen kommen in sächsischen Lehrplänen, die stark von den sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) dominiert werden, ohnehin zu kurz. Und ich wünsche jedem einzelnen Kind, dass sich ihm eine neue Welt öffnet, wenn es zum Instrument greift und es unverwechselbare Erfahrungen macht.
Gleichwohl hat die Ankündigung der sächsischen Staatsregierung einen äußerst bitteren Beigeschmack. Sie kommt nicht grundlos drei Wochen vor der Landtagswahl. Damit soll wohl vergessen gemacht werden, dass die die Musikschulen in den vergangenen fünf Jahren bei jeder Haushaltsverhandlung aufs Neue um ihre Zuschüsse bangen mussten. Dieses Schicksal teilen sie im Übrigen mit den Volkshochschulen.
Hier wie dort arbeiten immer mehr Honorarkräfte, deren Bezahlung nichts anderes als prekär ist. Während viele in den Sommermonaten in den Urlaub fahren, müssen sie zum Arbeitsamt gehen, um dort während der unterrichtsfreien Zeit um Almosen zu betteln. Eine Erhöhung der Zuschüsse, wie sie angesichts steigender Betriebskosten angemessen wären, wurde gar nicht diskutiert. Stattdessen wird seitens Dresdens mit beschaulicher Regelmäßigkeit darauf verwiesen, dass die Kommune und die NutzerInnen dafür aufkommen müssen. Was ja auch regelmäßig passiert über die Erhöhung der Entgelte.
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