In den frühen Morgenstunden des 4. August 2014 hat im Vogtland wieder die Erde gebebt. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) aktuell in Dresden mit. Das Erdbeben habe sich um 01:58 Ortszeit auf tschechischem Gebiet bei Nový Kostel, etwa 10 Kilometer östlich von Bad Brambach, ereignet. Die Erschütterungen seien auch von Bewohnern im Vogtland und dem Erzgebirge deutlich gespürt worden.
Vom Geophysikalischen Observatorium Collm wurde soeben eine Magnitude von 3,6 auf der Richterskala bestätigt. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von acht Kilometern. Das heutige Beben ähnelt den Ereignissen, die am 24. und 31. Mai 2014 ebenfalls im Raum Novy Kostel auftraten. Die maximale Magnitude betrug damals 4,2 auf der Richter-Skala.
Obwohl diese starken Einzelbeben nicht den typischen Charakter von Schwarmbeben aufweisen, könnten den Experten zufolge weitere Beben nicht ausgeschlossen werden. Ebenso weise die Häufung von Erdbeben in dieser Region darauf hin, dass Sachsen nicht erdbebensicher ist.
Die Region Vogtland/Nordwestböhmen ist bekannt für ihre Schwarmbeben. Dabei treten in dichter zeitlicher Reihenfolge kleine Erdbeben im gleichen Herdgebiet auf. Innerhalb weniger Monate könnten über zehntausend Einzelereignisse registriert werden. Die letzten größeren Erdbebenschwärme ereigneten sich dort von Oktober bis Dezember 2008 sowie im August und September 2011.
Die Erdbebenüberwachung in Sachsen erfolgt durch den Seismologie-Verbund Sachsen, der vom LfULG koordiniert wird. Er betreibt zahlreiche Messstationen in Mitteldeutschland, um die seismische Aktivität in dieser Region zu überwachen. Die Stationen befinden sich im Vogtland, dem Westerzgebirge, in Thüringen und in Sachsen-Anhalt.
Erdbebenüberwachung Sachsen
www.umwelt.sachsen.de/umwelt/geologie/8854.htm
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