Der wirksamste Schutz gegen viele gefährliche Infektionskrankheiten ist eine Impfung. Neben einer Grundimmunisierung im Kindesalter ist es wichtig, den Impfschutz immer wieder aufzufrischen. So können auch Impflücken in der Bevölkerung und die Verbreitung ansteckender Krankheiten vermieden werden.
“Impfen schützt unsere Gesundheit, nicht nur von Kindern, sondern auch im Erwachsenenalter. Deshalb ist es wichtig, dass wir überprüfen, ob unser Impfschutz noch gültig ist und diesen bei Bedarf auffrischen”, sagt Bürgermeister Thomas Fabian. Das Gesundheitsamt ruft die Leipzigerinnen und Leipziger im Rahmen der diesjährigen Europäischen Impfwoche auf, den eigenen Impfschutz zu überprüfen. Die diesjährige Europäische Impfwoche vom 22. bis zum 26. April steht unter dem Motto “Vorbeugen – Schützen – Impfen”. Parallel findet dazu die Welt-Impfwoche unter dem Motto “Sind Sie auf dem neuesten Stand?” statt.
Impfungen werden für Jung und Alt angeboten, vom Säugling bis zum Senior. Sie gehören zu den wichtigsten und effektivsten Maßnahmen in der Gesundheitsvorsorge, da es für viele Viruserkrankungen keine ursächliche Behandlung gibt. Auch in Deutschland zeigen Ausbrüche ansteckender Erkrankungen, dass Impflücken in der Bevölkerung bestehen und sich so genannte “Kinderkrankheiten” wie Mumps, Masern, Röteln zunehmend und mit zum Teil ernsthaften Komplikationen ins Erwachsenenalter verschieben.
Über Jahrzehnte gab es in Leipzig keine Masern mehr. Im letzten Jahr traten erstmals wieder sechs Erkrankungen auf. In Sachsen waren es 2013 insgesamt 56 Erkrankungen. 2012 gab es in Deutschland 165 Masernerkrankungen, 2013 dagegen schon 1.769. Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit. Kommen Kinder unter einem Jahr damit in Kontakt, können sie sterben. Komplikationen können Lungen- und Gehirnentzündung sein.
Das gleiche gilt für Keuchhusten. Er wird durch Bakterien, die ein Gift bilden, ausgelöst. Säuglinge sind besonders gefährdet, denn bei ihnen kann es zu Atemaussetzern kommen, weil es besonders nachts zu Hustenattacken kommt, die das Einatmen stark behindern. Die Krankheit kann Wochen und Monate andauern. 2012 gab es in Leipzig 116 Erkrankungen und 2013 insgesamt 79 Erkrankungen. Anfang dieses Jahres ist in einer Schule eine Krankheitshäufung aufgetreten, mit Stand 9. April wurden in Leipzig 46 Erkrankungen registriert.
“Impflücken gibt es leider in allen Altersgruppen. Dabei sind Impfstoffe die sichersten und nebenwirkungsärmsten Arzneimittel. Nur wer über einen ausreichenden Impfschutz verfügt, schützt sich selbst und damit auch andere”, macht Gesundheitsamtsleiterin Dr. Regine Krause-Döring auf die Notwendigkeit eines ausreichenden Impfschutzes aufmerksam.
Das zeigt die Notwendigkeit eines umfassenden Schutzes während des gesamten Lebens. Deshalb sollen Impfungen nicht nur bei allen Kindern altersentsprechend nach den aktuellen Empfehlungen durchgeführt werden, sondern auch Erwachsene unbedingt ihren Impfpass regelmäßig kontrollieren und fehlende bzw. Auffrischimpfungen schnellstmöglich nachholen lassen. Der behandelnde Kinder- oder Hausarzt ist der richtige Ansprechpartner für alle Fragen rund ums Impfen, für beruflich bedingte Risiken sind die jeweiligen Betriebsärzte Ansprechpartner.
Auch das Leipziger Gesundheitsamt bietet Impfsprechstunden an (telefonische Terminvergabe unter 0341 123-6934). Das Amt bietet die Standardimpfungen sowie reisemedizinische Beratung und alle entsprechenden Impfungen, auch die Gelbfieberimpfung, sowie Malariaprophylaxe an.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass weltweit jährlich das Leben von rund drei Millionen Menschen, davon etwa 1,4 Millionen Kindern unter fünf Jahren, durch Impfungen gerettet wird und noch viel mehr Menschen vor schweren Erkrankungen oder bleibenden Behinderungen verschont bleiben. Moderne Impfstoffe zeichnen sich auch durch ihre sehr gute Verträglichkeit aus. Aber Impfungen sind nicht nur der bestmögliche Schutz vor gefährlichen Erkrankungen für den Geimpften selbst, sondern können auch dazu beitragen, besonders gefährdete Personen wie Säuglinge, Senioren oder Menschen mit geschwächter Immunabwehr zu schützen. Dies gelingt nur bei Erreichen hoher Impfquoten (über 95 Prozent) durch die sogenannte “Herdenimmunität” bzw. das Ausrotten ansteckender Krankheitserreger in einer Region.
Dazu gehört auch: Wer die Urlaubszeit außerhalb Deutschlands unbeschwert genießen möchte, sollte sich rechtzeitig (insbesondere bei Fernreisen mindestens 6-8 Wochen vor Reiseantritt) an einen tropen- oder reisemedizinisch qualifizierten Arzt zur Reiseberatung wenden. Sollte eine Gelbfieberimpfung (bei Reisen in einige Länder Afrikas bzw. Süd- oder Mittelamerika gefordert) nötig sein, so muss eine autorisierte Gelbfieber-Impfstelle aufgesucht werden.
Weitere Informationen:
www.kinderaerzte-im-netz.de/bvkj/show.php3?id=138
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