Zum Abschluss der zweiten sächsischen Außenwirtschaftswoche präsentierte Sachsens Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Sven Morlok, heute die Außenwirtschaftsbilanz 2013 des Freistaats. Nach hohen Wachstumsraten 2010 und 2011 und einem Rekordergebnis 2012 ist für 2013 ein leichter Rückgang zu verzeichnen.
Sachsens Unternehmen exportierten 2013 Waren und Dienstleistungen im Gesamtwert von rund 31,4 Milliarden Euro (-1,2 Prozent gegenüber 2012). Die Einfuhren nach Sachsen gingen um rund 3,3 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro zurück.
“Angesichts der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres ist das ein beachtliches Ergebnis”, so Staatsminister Morlok. “Die Konjunkturentwicklung in großen Teilen der Euro-Zone, die Abkühlung auf wichtigen Absatzmärkten wie China, aber auch die schwache Nachfrage machten sich in Sachsen wie in Deutschland insgesamt bemerkbar. Unter diesen Umständen haben sich unsere Unternehmen gut behauptet. Mit den 31,4 Milliarden Euro liegen wir immer noch weit über dem Ergebnis von 2011. Zusammen mit den Partnern der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen AWIS wird der Freistaat die Unternehmen weiterhin dabei unterstützen, ihre Innovationskraft gerade im internationalen Wettbewerb zu nutzen – durch Beratungsangebote, aber auch durch gezielte Förderung, zum Beispiel bei der Teilnahme an Messen. Dafür stellen wir 2014 über sieben Millionen Euro zur Verfügung.”
Insgesamt konnten vor allem die Exporte in die EU-Länder auf 13,9 Milliarden Euro um ein Prozent gesteigert werden. So stiegen unter den zehn wichtigsten sächsischen Zielmärkten u.a. die Ausfuhren nach Frankreich, Polen, Österreich und Belgien.
Für die Industrie- und Handelskammer Chemnitz kommentierte deren Präsident Franz Voigt die Außenhandelsbilanz 2013: “Die Steigerung der Internationalisierung und damit ein Zuwachs der Exportquote im Jahr 2014 sind eine Herausforderung nicht nur für die Unternehmen, sondern auch für die Industrie- und Handelskammern als Partner der AWIS”, so Voigt. “Die Europäische Union bleibt der wichtigste Markt für sächsische Unternehmen. 14 Prozent der Unternehmen in Deutschland planen, sich stärker in Südosteuropa zu engagieren. Mittelständische sächsische Unternehmen sehen ihre Märkte ebenfalls außerhalb Europas, so in Russland und China. Auch die USA spielen eine wichtige Rolle in den marktstrategischen Überlegungen”.
Eine Stärkung der Wirtschaftsbeziehungen insbesondere zu den EU-Nachbarländern hob auch Dr. Jörg Dittrich, Präsident der Handwerkskammer Dresden, hervor: “Allein durch unsere geografische Lage liegen grenzüberschreitende Aktivitäten nach Polen und Tschechien nahe. Seit vielen Jahren sind wir in engem Kontakt mit unseren Partnerkammern, tauschen Lehrlinge für Praktika aus, organisieren für unsere Betriebe Messeauftritte im Ausland, bieten Unternehmerreisen an. Es gibt einzelne handwerkliche Produkte wie den Stollen, der in mehr als 70 Länder exportiert wird. Baubetriebe zieht wegen der attraktiven Aufträge es eher nach Österreich oder in die Schweiz, aber auch nach Polen oder in die Niederlande. Insgesamt gibt es in diesem Bereich aus unserer Sicht Steigerungspotenzial”, so Dittrich.
Dr. Eberhard Schoppe, Vorstand des VDMA Ost, gab sich bei seinem Ausblick auf das Jahr 2014 optimistisch: “Infolge der einsetzenden konjunkturellen Erholung geht der VDMA Ost für 2014 von besseren Marktchancen und damit einem Wachstumsschub aus, wobei der Schlüssel für das Wachstum des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus in den etablierten Märkten liegt, und hier vor allem in Europa. Es steht aber außer Frage, dass die wichtigen Länder wie China, Russland und USA wieder an Bedeutung gewinnen werden. Erste Anzeichen hierfür sind bereits vorhanden. Ebenso steht außer Frage, dass wir unsere Exportbemühungen weiter verstärken müssen, um das notwendige Wachstum auch weiterhin generieren zu können”.
Zum Abschluss der Sächsischen Außenwirtschaftswoche unter dem Motto “Sachsen! Weltweit dabei” zeigten sich die Veranstalter sehr zufrieden mit der guten Resonanz: Insgesamt haben mehr als 500 Unternehmen an 21 Veranstaltungen teilgenommen, die seit dem 3. März 2014 in Chemnitz, Dresden, Freiberg und Leipzig stattgefunden haben.
Veranstaltet wurde die Außenwirtschaftswoche von den Partnern der Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS). Dazu gehören unter anderem das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, das Umweltministerium, die sächsischen Kammern sowie die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) und die Industrieverbände VSW und VDMA Ost.
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