"Ein Satz mit X: es ändert sich mal wieder nix", stellt Jürgen Kasek, Vorstandssprecher des Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen Leipzig zur Rückgabe der Hoheit über die institutionalisierte Kultur von OBM Jung an Kulturbürgermeister Faber nicht ohne Sarkasmus fest.
“Die Leipziger Kultur sitzt auf großen Problemen und das seit Jahren. Da muss sich Vieles dringend ändern, das pfeifen die Spatzen schon von den Dächern. Stattdessen gibt es ein Hin und Her bei Personalien.
2010 hat OBM Jung dem Kulturbürgermeister das Vertrauen entzogen, jetzt gibt er es ihm auf einmal zurück. Warum das so ist, bleibt völlig offen. Die dringende Klärung, wo die Schwerpunkte bei der Arbeit gesetzt werden sollen, bleiben uns beide dagegen schuldig.”
Kornelius Unckell, Vorstandsmitglied und Koordinator der AG Kulturpolitik merkt an: “Beim Thema Naturkundemuseum steht ein klares Bekenntnis von Jung weiterhin aus, auch Faber hält sich sehr bedeckt. Zum überfälligen 5 %-Haushaltsanteil für die Freie Szene taktieren beide ebenfalls seit Jahren mit Rechentricks. Und dass Faber jetzt endlich anders als Jung Nägel mit Köpfen bei Umstrukturierungen im actori-Prozess machen wird – wir sind da sehr skeptisch”.
“Es ist wie beim doppelten Lottchen” so Unckell weiter. “Aktionismus wird uns von beiden nur vorgetäuscht, tatsächlich passiert ganz einfach nichts. Jung und Faber – Versteckspiel statt politischer Wille zur Veränderung.” Leipzig spielt leichtsinnig mit seiner Kultur, die zwar als identitätsstiftend beschrieben wird, aber im politischen Rahmen bis auf eifrige Worthülsen, sträflich vernachlässigt wird. Faber und Jung müssen daher erklären, wie sie das verlorene Vertrauen zurückgewinnen wollen und welche Ziele umgesetzt werden sollen.
Bündnis 90/Die Grünen stehen für eine – auch finanziell – verantwortungsvolle städtische Kulturpolitik, die sowohl künstlerische Qualität als auch internationale Strahlkraft der Kulturbetriebe absichert. Kulturelle Vielfalt kann nicht ein Gegeneinander der jeweiligen Genres bedeuten. Wir fordern daher verstärkte Kooperationen zwischen Hochkultur und Einrichtungen der Freien Szene. Diese Kooperationen sollen dabei innovative Ansätze ermöglichen.
Bündnis 90/Die Grünen erwarten, dass die Aufgaben der städtischen Kulturpolitik in einer Hand kompetent wahrgenommen werden. Das Amt einer Kulturbürgermeisterin oder eines Kulturbürgermeisters muss dementsprechend besetzt werden.
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