Der 11. Februar ist der Europäische Tag des Notrufes 112. Vor fünf Jahren hatte das Europäische Parlament die europaweite Einführung dieser Telefonnummer als einheitliche Notrufnummer für die Meldung von Bränden, Unfällen und medizinischen Notfällen beschlossen. Dabei wurde das Datum 11.2. bewusst gewählt: der 11. Tag steht für die "1 - 1" und der Februar für die "2".
Aber dass die Notfalldienste in allen 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union aus allen Fest- und Mobilfunknetzen unter der kostenfreien Notrufnummer 112 erreicht werden können, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Umfrageergebnisse belegen, dass nur knapp ein Viertel der Europäer und gerade einmal 17 Prozent der Deutschen darüber Bescheid wissen.
Die 112 darf nur dann gewählt werden, wenn ein echter Notfall vorliegt. Dazu zählen z. B. Brände, Verkehrsunfälle mit eingeklemmten oder verletzten Personen und Umweltgefahren, aber auch medizinische Notfälle wie Herzinfarkte, Asthmaanfälle, Knochenbrüche. Ein Schnitt in den Finger, leichtes Unwohlsein oder Magendrücken hingegen fallen nicht in diese Kategorie, sondern sind Fälle für die Hausapotheke, den Hausarzt oder den kassenärztlichen Bereitschaftsdienst.
Am Notruftelefon sollte man die Antworten zu folgenden fünf “W-Fragen” parat haben: Wo ist etwas geschehen? Was ist geschehen? Wie viele Personen sind verletzt/betroffen? Welche Verletzung liegt vor? Wer ruft an? Den Notruf bitte nicht selbst beenden, sondern auf mögliche Rückfragen des Disponenten der Leitstelle warten.
Der Notruf 112, der in Leipzig bereits 1962 eingeführt wurde, kann von überall her erreicht werden: egal ob Festnetz, öffentliches Telefon oder Mobiltelefon. Bei Anrufen über Mobiltelefon kann es vorkommen, dass der Anruf bei belegten Funkzellen automatisch in die Nachbarleitstelle umgeleitet wird. In diesem Fall erfolgt allerdings eine sofortige Weiterleitung, so dass die erforderliche Hilfe durch die zuständige Leitstelle unverzüglich veranlasst werden kann.
Das Absenden von Notrufen und Hilfeersuchen über E-Mail, SMS oder Fax ist aus mehren Gründen unbedingt zu unterlassen. Niemand vermag zu sagen, wie lange eine SMS unterwegs ist oder ob es Störungen beim Provider gibt. Außerdem ist zur zielgerichteten Notrufabfrage der direkte Kontakt zwischen dem Disponenten in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle und dem Anrufer unerlässlich. Die einzige Ausnahme in der Stadt Leipzig gilt für die gehör- und sprachgeschädigten Mitbürger, für die eine spezielle Fax-Nummer geschaltet ist. Nach Eingang eines Notruf-Faxes erfolgt die entsprechende Rückmeldung per Fax, dass Hilfe unterwegs ist. Diese Nummer wird den Betroffenen von den entsprechenden Behindertenverbänden mitgeteilt.
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