Thüringens Staatskanzleichef Jürgen Gnauck (CDU) hat die Ablehnung seines Bundeslandes gegen eine neue Stromtrasse innerhalb des sogenannten Korridor D bekräftig. In einem Interview mit dem Nachrichtensender "MDR Info" forderte Gnauck heute stattdessen, einen alternativen Trassenverlauf über Sachsen zu prüfen.
Dazu erklärt Holger Zastrow, Vorsitzender der FDP Sachsen und der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag: “Die FDP Sachsen lehnt eine neue Stromtrasse durch unseren Freistaat kategorisch ab! Schon jetzt leistet Sachsen für die Energieversorgung Deutschlands einen enormen und überdurchschnittlichen Beitrag. So ist der Landschaftsverbrauch durch den jahrzehntelangen Abbau der Braunkohle besonders im Leipziger Land und in der Lausitz, aber auch durch die Folgen des Uran- und Steinkohlebergbaus im Erzgebirge und in Westsachsen enorm. Das hat den Bürgern hier in der Vergangenheit viel abverlangt und tiefe Wunden in unserer Kulturlandschaft hinterlassen, die gerade erst zu heilen beginnen.
Außerdem sind wir nicht bereit, die Verantwortung für die zusätzlichen Lasten der aus unserer Sicht völlig unsinnigen und falschen `Energiewende’ zu tragen. Wer bestellt, der bezahlt! Im konkreten Fall können das gern diejenigen Politiker für ihre Länder übernehmen, die diese `Energiewende’ auch wollen. Sachsen gehört bekanntermaßen nicht dazu. Im Gegensatz zu allen anderen Ländern und zum Bund hat Sachsen auf Drängen der FDP beispielsweise die Ausbauziele für regenerative Energien zurückgeschraubt und den Zubau von Windkraftanlagen erheblich eingeschränkt. So wurden in Sachsen im Jahr 2013 nur noch 13 neue Windräder aufgestellt.
Ich erwarte, dass der zuständige Kanzleramtsminister Peter Altmaier hier Klartext redet und die Ambitionen aus Thüringen in die Schranken weist.”
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