In Sachsen wird das Themenjahr 2014 der Lutherdekade "Reformation und Politik" in der Leipziger Nikolaikirche am 6. Januar (Dreikönigstag) im Rahmen des Friedensgebets eröffnet. Durch die Friedensgebete ist die Nikolaikirche zu einem besonderen politischen Ort geworden. Von hier aus ging ein wesentlicher Impuls zur Friedlichen Revolution 1989 aus. Durch diese Anknüpfung an die historische Situation vor 25 Jahren soll dem Themenjahr ein besonderer Ausdruck verliehen werden.
Ausgehend von den Friedensgebeten und durch die Friedliche Revolution folgten grundlegende gesellschaftliche Veränderungen für die Menschen Mittel- und Ostdeutschlands. Dies erinnert an das Reformationsgeschehen vor fast 500 Jahren, als ebenfalls Kirchen zu politischen Orten wurden.
In der Auftaktveranstaltung in der Leipziger Nikolaikirche am 6. Januar werden Vertreter aus Gesellschaft, Kirche und Landespolitik erwartet. Landesbischof Jochen Bohl wird die Predigt halten. Der inhaltliche Bezug des Friedensgebets weitet zudem den Blick auf das Ereignis der Ökumenischen Versammlung 1988/1989 u.a. in der Dresdner Kreuzkirche mit den Leitthemen von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung.
Wie zur Eröffnung des letzten Themenjahres 2013 “Reformation und Toleranz”, wird auch für das Jahr 2014 an diesem Abend ein Themenjournal präsentiert. Unter Bezug auf das Thema des Jahres 2014, Reformation und Politik, ist unter dem Titel “In Verantwortung vor Gott und für die Menschen” ein politisches Lesebuch entstanden, das gemeinsam von der sächsischen Landeskirche und dem Freistaat Sachsen erarbeitet wurde und herausgegeben wird. Neben grundlegenden Erläuterungen zu den beiden Themenfelder Politik und Reformation liegt der Schwerpunkt des Journals auf einer Vielzahl von Statements von Christinen und Christen in politischer oder gesellschaftlicher Verantwortung.
In der sächsischen Landeskirche wird es zahlreiche Gelegenheiten geben, das Thema 2014 aus historischer, kirchlicher, sozialer und aus aktueller Sicht zu erörtern. Verschiedene Städte und Regionen bereiten sich vor, an die Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen vor 475 Jahren zu erinnern. Der Landeskirchentag vom 27. bis 29. Juni in Leipzig nimmt dabei in besonderer Weise die Verantwortung der Christen vor Gott und für die Menschen in den Blick. “Hier stehe ich” lautet deshalb das Motto des Landeskirchentages, wo zu Arbeitsgruppen, Podien (draußen wie drinnen) und zu Bibelarbeiten an verschiedenen Orten in Leipzig eingeladen wird.
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