Am kommenden Wochenende findet in Schkeuditz die sogenannte "Compact-Konferenz für Souveränität" statt. Zu den Eingeladenen zählen Vertreter der sogenannten "bürgerlichen Rechten", wie Thilo Sarrazin und Frauke Petry (AfD). Die Konferenz und ihre Referenten beschäftigen sich unter anderem mit den vermeintlich positiven Auswirkungen der russischen Gesetze gegen die "Propaganda von Homosexualität".
Werner Willeke, Vorsitzender der Piratenpartei Leipzig, meint zum erklärten Ziel der Konferenz, die “sexuelle Umerziehung” in Europa stoppen zu wollen: “Die Liste der geladenen Gäste zeigt deutlich: Hier geht es nicht um irgendeine Art von Souveränität, sondern um die Propagierung eines traditionell-konservativen Familienbildes als Norm und die Diskriminierung anderer Lebensformen. Gemeinsam mit homophoben Politikern und Aktivisten aus Russland, Frankreich und Deutschland werden Vorurteile geschürt und Diskriminierung gerechtfertigt.”
“Es ist der Gipfel des Zynismus, wenn deutsche Politiker und Prominente zusammen mit Initiatorinnen des Anti-Homosexuellen-Gesetzes in Russland über “Familienpolitik” sprechen wollen. Das soll wohl den Eindruck vermitteln, solche Gesetze könnten als Grundlage für eine Diskussion über Familienpolitik in Deutschland dienen. Wir Piraten wehren uns aber gegen jegliche homosexuellenfeindliche Propaganda”, so Willeke, der als erfahrener Aufbauhelfer auch EU-Projekte in Osteuropa betreut hat.
Die Piraten Leipzig unterstützen daher das Aktionsbündnis “NoCompact”, das am Freitag den 22. November 2013, eine Gegenkonferenz veranstalten wird. In verschiedenen Themenkomplexen – von “Antirassismus” über “Verschwörungstheorien” bis “Homo- und Transphobie” werden sich verschiedene Referenten kritisch mit den Thesen der Compact-Konferenz auseinandersetzen. Darüber hinaus ruft das Aktionsbündnis zu zwei Gegenaktionen am 23. November auf – einerseits am Tagungsort selbst aber auch an zentraler Stelle auf dem Leipziger Augustusplatz.
Die Piraten stehen für eine offene und zeitgerechte Familienpolitik, in der Menschen, die Verantwortung füreinander übernehmen, gefördert werden – unabhängig davon, ob es sich hierbei um eine Ehe, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft oder eine andere Form des Zusammenlebens handelt.
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