Mario Pecher, stellvertretender Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt: "Heute hat die Verbandsversammlung des VVO beschlossen, den Schienenpersonenverkehr auf der Strecke Döbeln - Meißen ab Ende 2015 abzubestellen. Damit wird Mittelsachsen auf Dauer vom Schienenverkehr abgekoppelt. Dies ist eine direkte Folge der massiven Kürzungen im ÖPNV-Bereich, die die schwarzgelbe Regierung in Sachsen seit 2010 betreibt.
Für die ländlichen Regionen, vor allem aber für die Städte Döbeln und Nossen, ist diese Entwicklung fatal. Denn der schleichende Verfall der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur wird die Abwanderung aus dem ländlichen Raum noch zusätzlich verstärken. Zudem wurde hier ein Präzedenzfall geschaffen: Denn vielen weiteren Strecken in Sachsen droht ein ähnliches Schicksal. Folgt man dem Landesverkehrsplan 2025, ist die Abbestellung zwischen Döbeln und Meißen nur der Anfang. Wenn die Kürzungspolitik der Staatsregierung nicht endlich gestoppt wird, drohen auch vielen Strecken im Erzgebirge und der Verbindung zwischen Niesky und Hoyerswerda in der Lausitz das Aus.
Die Zweckverbände, die als Aufgabenträger den Schienenpersonennahverkehr organisieren, dürfen sich nicht länger zum Erfüllungsgehilfen für die fehlgeleitete Verkehrspolitik des Freistaats machen. Die Kürzungen im ÖPNV-Bereich müssen zurückgenommen werden und die Mittel, die vom Bund für den Betrieb des Schienenverkehrs an die Länder ausgegeben werden, müssen endlich wieder dort ankommen, wo sie hingehören: nämlich bei den Zweckverbänden zur Bestellung des Nahverkehrs. Wenn wir jetzt nicht eingreifen, wird es einen Domino-Effekt geben, an dessen Ende der ländliche Raum komplett vom Schienenverkehr abgekoppelt sein wird.”
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