Engagement gemeinnützig agierender Wohnungsgenossenschaften und der LWB können sozialer Segregation entgegenwirken und Gentrifizierung auch in der Innenstadt verhindern.Die Fraktion Die Linke wünscht der WBG Unitas e. G. beim Neubau am Westplatz gutes Gelingen. Beginnend vor 30 Jahren wurde das Wohnquartier "Innere Westvorstadt - Kolonnadenstraße" als innerstädtischer Wohnstandort in Kombination von Rekonstruktion und Neubau unter Berücksichtigung historischer Stadtstrukturen komplex neu gestaltet.
Da behutsame Stadterneuerung und integrierte Stadtentwicklung in den 1980-er Jahren europaweit ein Thema war, fand im Oktober 1988 eine Konferenz der UNO-Organisation für Europa (ECE) zur mit Teilnehmern aus acht Staaten aus West- und Osteuropa im Neuen Rathaus statt, wobei auch eine Besichtigung des Leipziger Modellquartiers Innere Westvorstadt – Kolonnadenstraße stattfand. Die Neubauten in der Kolonnadenstraße und am Dorotheenplatz wurden in einer modifizierten Bauweise unter Verwendung von WBS-70 – Bauelementen sowie Schmuckfassadenelementen errichtet und die obersten Geschosse als Staffelgeschosse in Anlehnung an die benachbarten Historismusbauten ausgebildet. Nach 30 Jahren steht nunmehr eine Gebäudesanierung mit weiterer energetischer Verbesserung an. In den letzten Jahren hat die Wohnungsbaugenossenschaft UNITAS e. G. die in Blockrandbebauung errichteten Wohnblöcke in der Max-Beckmann- und der Friedrich-Ebert-Straße saniert und die Fassaden attraktiver gestaltet.
Neben der Beseitigung von Fugenundichtigkeiten in den Außenfassaden werden an der Friedrich-Ebert-Straße der Lärmschutz sowie das Wohnumfeld verbessert und vor allem die Wohnungen behutsam modernisiert. Ziel war es, dass die Nettokaltmieten in diesen Wohnungen nur zwischen fünf und sechs Euro je Quadratmeter liegen und bisherige Mieter gehalten werden sollen.
Nach langen und intensiven Debatten mit der Stadtplanung und im Gestaltungsforum begleitet auch von Stadträten sowie im Ergebnis eines internen Architektenwettbewerbs in der Planungsgesellschaft Sahlmann und Partner einigte man sich für den Neubaulückenschluss am Westplatz auf einen Entwurf der Architektin Jana Seifert mit einer geschwungenen Glasfassade. Diese greift die Straßenführung von Käthe-Kollwitz- und Friedrich-Ebert-Straße auf und überragt die Nachbargebäude. Neben hochwertigen und damit höherpreisigen Wohnungen in den oberen Geschossen entstehen in den unteren Etagen Räumlichkeiten für den neuen Unternehmenssitz. Eine besondere Herausforderung war die Einordnung von Stellplätzen im Innenhof, die wegen des Neubaus gemäß sächsischer Bauordnung zusätzlich zu schaffen sind.
Die Fraktion Die Linke erwartet nunmehr, dass sich die LWB im Anschluss an das Kreuzstraßenviertel, dem Modellstandort für energetische Sanierung, der Gebäude- und energetischen Sanierung ihrer Wohnungsbestände im Kolonnadenviertel zuwendet . Kommunikation und Mieterbeteiligung bei der Erneuerung befördern eine mieternahe Sanierung, so dass die Wohnung auch in Zukunft für die jetzigen Mieter bezahlbar bleibt.
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