Anlässlich des diesjährigen Welttags des Stotterns wirbt Sozialministerin Christine Clauß um Verständnis und Nachsicht im Umgang mit stotternden Menschen: "Alle Welt weiß, dass Stottern nichts mit Intelligenz zu tun hat und keine psychische Störung ist. Umso mehr sind alle Menschen aufgefordert, ein wertschätzendes, positives Miteinander mit Stotternden zu pflegen.
Gewiss ist es für den Zuhörer nicht immer einfach, dabei Ruhe und Geduld zu bewahren. Doch gerade das braucht es: Denn kommunikativer Druck, geringschätzende Blicke, abwertende Körperhaltungen verstärken das Stottern. Es bedarf der gewissen Gelassenheit, denn Stottern muss man tolerieren – wie jeden Dialekt.”
Stotterer sind Menschen, die genau wissen, was sie sagen wollen, können dies aber nicht “störungsfrei” herausbringen. Ihr Redefluss wird durch Wiederholungen von Wortteilen, Blockaden oder Dehnungen von Buchstaben immer wieder unterbrochen. Zuweilen meiden sie “stottergefährdete” Wörter gänzlich, Sprechängste sind nicht selten und bestimmte Situationen werden ganz gemieden. Für Betroffene bedeutet das häufig eine deutliche Einschränkung ihres Kommunikationsverhaltens im Privat- oder Berufsleben, zuweilen vor allem ihres Selbstwertgefühls.
Stottern beginnt in der Regel vor dem 12. Lebensjahr, wobei die Ursache des Stotterns noch nicht abschließend geklärt ist. Diese Sprechunflüssigkeit tritt überall in der Welt unabhängig vom Bildungsgrad, von sozialer oder kultureller Herkunft auf. Schätzungsweise stottern weltweit ca. 60 Millionen Menschen, in Deutschland sind es ca. 800 000.
Der Welttag des Stotterns wird seit 15 Jahren am 22. Oktober begangen. Er steht 2013 unter dem Motto “People who stutter – supporting each other” – Stotternde Menschen unterstützen einander”. Damit sind Aktionen verbunden, die auf die Probleme stotternder Menschen aufmerksam machen, Nichtbetroffene informieren, aufklären und so dazu beitragen, dass bestehende Vorteile abgebaut werden können.
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