Leipzigs CDU-Chef Robert Clemen wundert sich über Grünen-Stadtrat Sasama. "Offenbar geht es den Grünen gar nicht um pragmatische Lösungen, sondern nur um Ideologie. Anders ist die jüngste Forderung nicht zu erklären", sagte Clemen. Sasama hatte gefordert, SPD und Linke müssten sich künftig absprechen, damit keine CDU-Bewerber mehr Direktmandate erreichen.
Weil die Linke der SPD die Stimmen wegnehme, habe die Union deshalb mehr Direktmandate in Ostdeutschland, als sie in Westdeutschland gewinnen könne.
“Dabei ist die Aussage schlicht Unsinn. Das zeigt ein Blick auf die Wahlkreiskarte. Deutschland hat 299 Bundestagswahlkreise. Davon liegen 243 in den alten Bundesländern und dem früheren Westteil Berlins. Von diesen 243 Wahlkreisen konnte die SPD grade mal 56 direkt gewinnen. Das ist weniger als ein Viertel. Offenbar haben die Grünen jetzt auch noch das Rechnen verlernt”, sagt Robert Clemen. Ein Blick nach Berlin sei auch in diesem Zusammenhang spannend, so Clemen. Von den 6 ‘West’-Wahlkreisen gingen 5 an die CDU. Im Osten dominiert mit 4 Direktmandaten die Linke, lediglich Neukölln (West) und Mitte (Ost) ging an die SPD. Den Szenebezirk Friedrichshain-Kreuzberg (Ost/West) holten die Grünen, als einziges Direktmandat in Deutschland.
“Die Grünen sollten sich lieber überlegen, ob es so klug war, mit Jürgen Trittin & Co. einen Linksruck zu veranstalten. So sind potentielle neue Bündnisse nämlich erheblich erschwert. Es ist nun spannend, ob sich angesichts der Wahlniederlage die pragmatischen realpolitischen Kräfte bei den Grünen durchsetzen oder ob man es mit den verbrauchten alten linken Ideologen der 1980er weiter mit Besserwisserei und Bevormundung versuchen will. Der grüne Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat gestern (Dienstag) im Nachtmagazin-Interview der ARD ja bereits gesagt, dass es falsch war, sich links zu positionieren, wenn man bei dieser Bundestagswahl in Größenordnungen Stimmen in die Mitte verloren hat. Auch die Leipziger Grünen sollten lieber darauf achten, was dem Land gut tut, anstatt taktische Spielchen zu spielen, die am Ende doch zu nichts führen, weil sie sich nicht um Inhalte drehen”, sagte der Leipziger CDU-Chef.
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