Gestern wurde in Dresden die Waldschlößchenbrücke mit einem Fest eröffnet, das bis heute andauert. Allein bis zum gestrigen Nachmittag wurden rund 65.000 Menschen gezählt, die sich auf der Brücke umgeschaut haben. Vertreter der Unesco, die 2009 das Dresdner Elbtal von der Welterbe-Liste gestrichen hatte, hatten Medien zufolge die Einladung abgelehnt, an der Eröffnung teilzunehmen.
Dazu erklärt Holger Zastrow, Vorsitzender der FDP Sachsen sowie der FDP-Fraktionen im Sächsischen Landtag und im Dresdner Stadtrat: “Es ist ein stolzer Tag für die Dresdner Bürgerschaft. Die Dresdner können sich zu Recht über ihre Brücke freuen und darüber, dass sie den Bau gegen alle Widerstände durchgesetzt haben, und zwar auf die denkbar demokratischste Art und Weise. Es gilt heute noch mehr als sonst: Ich bin stolz darauf, ein Dresdner zu sein.
Ich freue mich über die überwältigende Resonanz und das unglaubliche Interesse der Dresdner an der neuen Brücke – besonders auch von einstigen Brückengegnern, die ihre Meinung geändert haben. Die Brücke verbindet nicht nur die Elbufer, sie verbindet auch die Dresdner.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Mitteilungen und Informationen, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” nicht vorenthalten möchten und im Ressort “Melder” veröffentlichen …
Dass es Unesco-Vertretern – anders als vielen einstigen Dresdner Brückengegnern – nicht gelingt, ihren Frieden mit der Brücke zu machen, finde ich traurig und enttäuschend. Ich werbe erneut dafür, dass die Unesco ihre damalige Entscheidung, die anhand von Plänen gefällt wurde, nun anhand der eröffneten Brücke revidiert.”
Auf die Pressemitteilung “Zastrow: Unesco kann Fehler, Dresden von Welterbe-Liste zu streichen, nun rückgängig machen” wird verwiesen.
Zudem erklärt der Bundestagsabgeordnete Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbauministerium und einst langjähriger Vorsitzender der Dresdner FDP-Stadtratsfraktion: “Eine Stadt am Fluss braucht Brücken, diese weitere einfache Wahrheit wurde in den letzten Jahren von vielen Gegnern einfach bestritten. Die Waldschlößchenbrücke wird die Verkehrsverhältnisse in Dresden deutlich verbessern, und die Dresdnerinnen und Dresdner haben sich diese Elbbrücke wirklich erkämpft, gegen die Ignoranz auf vermeintlich höherer Ebene gegenüber kommunalen Bürgerentscheiden und gegen die Arroganz selbsternannter Umweltschützer, die meinten, viel besser als die Dresdner selbst, zu wissen, was gut für ihre Stadt ist.
Dresden wegen der Waldschlößchenbrücke von der Welterbe-Liste zu streichen, war die offensichtlichste und peinlichste Fehlentscheidung, die das Unesco-Welterbekomitee je getroffen hat. In keiner Stadt wird Architektur und Stadtplanung, Denkmalpflege und Baukultur, Landschaftsschutz und Bewahrung des historischen Erbes so intensiv von den Bürgern diskutiert und mitgestaltet wie hier in Dresden. Deshalb wird Dresden eines immer bleiben: ein Weltkulturerbe der Herzen!”
Der Text der Rede, die Jan Mücke gestern zur Eröffnung der Brücke hielt:
http://jan-muecke.de/aktuell.php?id=2511
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