In Dresden, Gera und in mehreren Orten in Sachsen-Anhalt werden die Beschäftigten im Einzelhandel erneut zum Streik aufgerufen. Betroffen von den Streiks sind u.a. die Ede-ka, Kaufland, und real,-. Schon am Freitag und Samstag hatten Verkäuferinnen von netto, Kaufland und real,- in Leipzig gestreikt.
“Wir wollen eine deutliche Steigerung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen. Eine gleichzeitige Verschlechterungen im Manteltarifvertrag lehnen wir ab”, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago. “Auf das erpresserische Vorgehen der Ar-beitgeber werden wir nicht eingehen. Einkommenserhöhungen nur wenn gleichzeitig die Arbeitszeit flexibler wird, Zuschläge gestrichen werden und eine Niedriglohngruppe ein-geführt wird, das lehnen wir ab. Das ist, als sollten die Beschäftigten eine Einkommens-erhöhung selber bezahlen.”
In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hatten die Arbeitgeber die 3. Verhandlungs-runde am 24. Juli nach 10 Minuten abgebrochen, auch in anderen Bundesländern gibt es keine Bewegung aber für die 2. Septemberhälfte neue Verhandlungstermine.
“Die Arbeitgeber müssen an den Verhandlungstisch zurückkommen und mit uns bedingungslos über eine faire Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen verhandeln. Bis dahin werden wir weiter streiken. Es kommen immer neue Betriebe hin-zu und wir werden auch immer häufiger mehrere Tage streiken”, kündigt Jörg Lauenroth-Mago eine Verschärfung der Tarifauseinandersetzung an.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Mitteilungen und Informationen, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” nicht vorenthalten möchten und im Ressort “Melder” veröffentlichen …
ver.di fordert rückwirkend zum 1. Juni 2013 für 265.000 Beschäftigte im Einzel- und Ver-sandhandel Mitteldeutschland eine Erhöhung der Gehälter und Löhne um 1 Euro pro Stunde, die Ausbildungsvergütungen sollen um 90 Euro im Monat steigen.
Derzeit verdient eine Verkäuferin nach 7 Jahren 13,43 Euro pro Stunde. Bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 2.216,- Euro pro Monat. Das Einstiegsgehalt einer ungelernten Beschäftigten beträgt 9,21 Euro pro Stunde, bei einer 38-Stunden-Woche sind dies 1.520,- Euro pro Monat. Die Mehrheit der Beschäftigten arbeitet in Teilzeit und liegt z. B. bei einem 90-Stunden-Vertrag im Monat trotz Tarifgehalt nur knapp über der Armutsgrenze. Der Einzelhandel ist die Branche mit den meisten Aufstockern.
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