Auf dem hart umkämpften Strommarkt gibt es immer wieder Anbieter, die mit unseriösen Methoden Kunden zu werben versuchen und dabei häufig erheblichen Schaden bei den Betroffenen anrichten. Die Unternehmen Teldafax, Flexstrom und Prokon gehörten in den letzten Jahren dazu. Ihre Taktik, Strom unter dem Gestehungspreis anzubieten, funktionierte nur, solange es gelang, Neukunden nach dem Schneeballprinzip zu akquirieren. Blieben Neukunden aus, stürzte das gesamte Konstrukt wie ein Kartenhaus zusammen.
Derzeit ziehen nach Art von Drückerkolonnen Heerscharen von Außendienstmitarbeitern des Hamburger Anbieters mk energy und seiner Marke care energy durchs Land und verkaufen den angeblichen “Grünstrom” des Unternehmens. Care energy tritt mit einem Kampfpreis von knapp unter 20 Cent für jede Kilowattstunde Strom an. Ein wesentlicher Kostentreiber – die EEG-Umlage – wird nur zu einem Teil berechnet. Dies ist gerade Gegenstand gerichtlicher Klärungen. Steuern, diverse Abgaben und Umlagen und die Netznutzungsentgelte machen rund 70 Prozent der Rechnung aus, die der Stromkunde ins Haus bekommt.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Mitteilungen und Informationen, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” nicht vorenthalten möchten und im Ressort “Melder” veröffentlichen …
Bedauerlicherweise hat der Staat die Energieversorgungsunternehmen gewissermaßen zu seinem Geldeintreiber gemacht, denn sie müssen den Kunden die Rechnung für alles präsentieren.
Hier versucht mk energy mit seiner Marke care energy den ganz großen Trick: care energy will nur noch die Rechnung für den eigentlichen Strompreis nebst Steuern verschicken und fordert von seinen Kunden, wegen der Netznutzungsentgelte, der staatlichen Abgaben und Umlagen einen gesonderten Vertrag mit dem jeweiligen Netzanbieter abzuschließen. Thomas Prauße, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Leipzig: “Mit Speck fängt man Mäuse. Aber dieser Speck ist unbekömmlich und ich fürchte, er wird den Kunden von care energy bald schwer im Magen liegen.”
Denn zum einen bestehen behördliche Vorgaben für Rechnungen des Netzbetreibers, die der Kunde kennen muss, zum anderen bekommt der Einzelkunde damit auch die ganze Verantwortung aufgebürdet. Man muss davon ausgehen, dass die Netzbetreiber die Endkunden haftbar machen, wenn care energy sich mit Hinweis auf seine eigenen Verträge mit den Kunden davonstehlen sollte. “Mir will nicht einleuchten, dass das Kind immer erst in den Brunnen fallen muss”, erklärt Prauße. “Wenn sich Kunden rechtzeitig insgesamt über den Wettbewerb informieren, bleibt ihnen vieles erspart – und das im wahrsten Sinne des Wortes.”
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