Der Mitteldeutsche Rundfunk hat seinen am 26. Juni 2013 im Politmagazin "Exakt" gesendeten, hoch umstrittenen TV-Beitrag von der MDR-Webseite genommen. In dem Beitrag wurde behauptet, anlässlich einer Versammlung der Jugendorganisation Jusos in Leipzig sei eine große Zahl Islamisten erschienen und habe versucht, Wahlen und Abstimmungen zu beeinflussen.
“Die Intendantin des MDR, Frau Prof. Dr. Wille, hat auf unser Protestschreiben hin den Beitrag von der MDR-Webseite nehmen lassen,” so der Vorsitzende des SPD-Stadtverbandes Leipzig, Michael Clobes “Das ist ein klares Eingeständnis dafür, dass Mitarbeiter des MDR unseriös recherchiert haben und dass der Mitteldeutsche Rundfunk einen TV-Beitrag mit falschen Behauptungen sowie schlimmsten Mutmaßungen gesendet hat. Der MDR hat sich in seiner journalistischen Arbeit unreflektiert auf Quellen verlassen, die ihn wissentlich falsch informiert und damit getäuscht haben.”
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Mitteilungen und Informationen, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” nicht vorenthalten möchten und im Ressort “Melder” veröffentlichen …
Allerdings hat der MDR nicht den Textinhalt von seiner Webseite genommen, obwohl die SPD Leipzig auch dies gefordert hatte. Stattdessen wurde der Text ausgedünnt und die Überschrift geändert von “Islamistische Unterwanderung der Leipziger SPD” in “Gülen und die SPD Leipzig”. Es wird einen weiteren Brief an die MDR-Intendantin geben mit der Forderung, nun endlich auch den Text des umstrittenen Beitrages von der Webseite zu nehmen. “Es ist ganz klar: Auch das Manuskript muss raus, denn es gibt keine islamistische Unterwanderung der Leipziger SPD”, so Clobes.
Inzwischen hat auch das Leipziger Antidiskriminierungsbüro (ADB) zu den Vorgängen Stellung genommen, nachdem betroffene SPD-Mitglieder sich hilfesuchend an die Institution gewandt hatten. Auch das ADB bestätigt mit deutlichen Worten: “Im Beitrag ist von einer ?Unterwanderung? von Strukturen der Leipziger SPD die Rede – ein Vorwurf, der mit der Unterstellung islamistischer Motive aufgeladen wird. Dabei stützt sich – untermauert durch das Auflisten fremdsprachig klingender Namen – die Zuordnung der Betroffenen letztlich einzig und allein auf deren zugeschriebene Herkunft bzw. die vermeintliche Nichtzugehörigkeit zur weniger verdächtigen mehrheitsdeutschen Mitgliedschaft in der SPD Leipzig. Dieser Umstand erfüllt – ohne sachliche Rechtfertigung – ganz unzweifelhaft den Tatbestand einer Diskriminierung”.
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