"Heute wurde im Ausschuss für Soziales und Verbraucherschutz des Sächsischen Landtags der Antrag der SPD-Fraktion "Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Sachsen" (Drucksache 5/10349) öffentlich angehört. Die Anhörung hat deutlich zum Ausdruck gebracht: Der Freistaat muss mehr tun, um allen Kindern ein gesundes Aufwachsen zu ermöglichen.

15 bis 20 Prozent der sächsischen Kinder geht es gesundheitlich nicht gut. Sie leiden unter häufigeren Erkrankungen, schlechteren Zähnen, Sprachstörungen und dergleichen mehr.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Wir fordern daher die Staatsregierung auf, das Gesundheitsziels ?Gesundes Aufwachsen? nachhaltig zu fördern. Langfristige Planungssicherheit ist das Gebot der Stunde. Insbesondere muss die Staatsregierung endlich die Aufgabe der kontinuierlichen Begleitung und Evaluation des Gesundheitsziels sicherstellen.

Außerdem existiert schon heute in manchen sächsischen Regionen ein akuter Handlungsbedarf hinsichtlich der Versorgung mit Kinder- und Jugendärzten. Beispiele zeigen, dass in einzelnen Regionen Kinderärzte 1.700 Behandlungen pro Quartal vornehmen müssen. Das bedeutet eine doppelt so hohe Behandlungsquote im Vergleich zum Durchschnitt. Der Forderung nach einem verpflichteten Zeitanteil in der Facharztausbildung bei einem niedergelassenen Kinderarzt, wie ihn der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert, sollte sich die Staatsregierung anschließen und auf Bundesebene die notwendigen Initiativen anstreben.

Aber auch der Öffentliche Gesundheitsdienst muss attraktiver für ärztlichen Nachwuchs gemacht werden. Der Kinder- und Jugendärztliche Dienst kann mit seiner Kenntnis der Situation vor Ort da eingreifen, wo heute noch die Schnittstellen zwischen den Kindertageseinrichtungen, den Ärzten und der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Verwaltung verbessert werden müssen. Dazu benötigen wir ein sachsenweit klares Bild, wo die Gesundheitsämter in diesem Bereich gestärkt werden müssen. Die Staatsregierung darf auch nicht die Kommunen im Regen stehen lassen, wenn der Personalaufwand für die Erinnerung für die Teilnahme an Impfungen und Untersuchungen die finanzielle Erstattung des Freistaates übersteigt. Zukunftsperspektiven können nur durch gesund und behütet aufgewachsene Kinder realisiert werden.”

Drucksache 5/10349:
http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=10349&dok_art=Drs&leg_per=5&pos_dok=1

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