Der Aufruf der Leipziger Denkmalstiftung, Bürgern an diesem Wochenende zu helfen, die vom Hochwasser betroffen sind, hat eine riesige Resonanz gefunden. Zunächst war von uns angedacht, in der Gemeinde Colditz zu unterstützen. Auf unseren Aufruf hin hat sich die Aktion "Leipzig hilft", die ebenfalls in Colditz einen Einsatz geplant hatte, an uns gewandt und vorgeschlagen, dass wir uns zusammentun.
Diesem Gedanken konnte ich mich schnell anschließen. In Abstimmung mit der überregionalen Einsatzzentrale hat sich dann bis Sonntag mehrfach das gemeinsame Ziel geändert.
Heute Morgen sind wir dann mit insgesamt ca. 60 Helfern – und Polizeieskorte – nach Meißen gestartet. Infolge der Fernsehbilder ist man sicher schon etwas “vorgewarnt”, aber die Realität ist immer wieder grausig.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Die Helfer haben dann an verschiedenen Örtlichkeiten, die Meißner Bürger beim Reinigen und Aufräumen unterstützt. Die Unmengen von angeschwemmtem Schlamm und Unrat auf der Bundesstraße 6 konnten nur mit Unterstützung von “schwerem Gerät” beseitigt werden, ein 2002 eröffnetes Seniorenheim wurde nun schon zum dritten Mal völlig überflutet und auch die Meißner Altstadt steht erneut komplett unter Wasser.
Aufgrund unseres Aufrufes hatte sich eine weitere Gruppe von 25 Leuten gemeldet, die wegen der vielen Helfer in Meißen, dann in Kohren-Sahlis unterstützt haben. Auch wenn nicht in erster Linie der Denkmalgedanke im Vordergrund stand, war es eine tolle Aktion. Die Anerkennung und Dankbarkeit der betroffenen Bürger war überall spürbar. Ich werde mit den Initiatoren von Leipzig hilft, die einen tollen Job gemacht haben, in Verbindung bleiben und prüfen, ob weitere gemeinsame Einsätze geplant werden sollten. Darüber werden wir erneut informieren.
Es war anstrengend, aber man fährt mit einem nicht ganz schlechten Gefühl, wenigstens ein ganz klein wenig geholfen zu haben, wieder nach Leipzig. Anliegend ein paar Bilder. Vor lauter Entsetzen hätte ich es fast vergessen, einige Aufnahmen zu machen.
Dieter Deissler
Vorstand Leipziger Denkmalstiftung
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