Stefan Brangs, Parlamentarischer Geschäftsführer und arbeitsmarktpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, erklärt zum dritten Streik bei Amazon in Leipzig: Mitarbeiter von Amazon haben das Recht auf einen vernünftigen Tarifvertrag.
“Die Frage, nach welchem Tarifvertrag die Mitarbeiter bezahlt werden sollen, hängt von der Art der Beschäftigung ab. Amazon am Standort Leipzig ist kein Logistikzentrum, sondern vor allem ein Versandzentrum. Die Forderung der Beschäftigten nach einem Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels ist daher vollkommen nachvollziehbar.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Mit dem heutigen Besuch bei den Streikenden zeigt die SPD-Fraktion ihre Solidarität mit den Beschäftigten am Standort Leipzig und appelliert an die Verantwortlichen bei Amazon, endlich mit ver.di für die über 1.500 Beschäftigten in Tarifverhandlungen einzutreten. Als einer der größten Arbeitgeber der Region hat der Amazon-Konzern eine Vorbildfunktion und sollte dieser auch gerecht werden.
Die SPD-Fraktion fordert zudem die Staatsregierung auf, den Abschluss von Tarifverträgen zu befördern. So hat der Freistaat Thüringen die Vergabe von Investitionsfördermitteln bereits an die Einhaltung von Tariflöhnen gekoppelt. Die schwarzgelbe Regierung muss endlich einsehen, dass Niedriglöhne in Sachsen kein Wettbewerbsvorteil sind, sondern ein Armutszeugnis. Beschäftigte, die gut verdienen, konsumieren mehr und tragen so zur Stärkung der Wirtschaft bei. Davon profitiert auch Amazon. Die Tarifbindung im Freistaat ist seit Jahren rückläufig. Was wir in Sachsen brauchen, sind Tarifverträge in denen geregelt ist, dass für gute Arbeit auch gut und fair entlohnt wird.”
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