Aktueller Stand: Dienstag, 04.06.2013, 14:00 Uhr: Die sächsischen Talsperren sind sicher. Gerüchte über den Bruch von Talsperren der Landestalsperrenverwaltung entbehren jeder Grundlage. Auch von den Anlagen, die derzeit überlaufen, geht keine Gefahr aus. Alle Talsperren sind so bemessen, dass sie selbst Extremereignisse ohne Versagen überstehen können. So sind etwa die großen Talsperren mindestens für ein Hochwasser ausgelegt, wie es theoretisch alle 1.000 bis 10.000 Jahre vorkommen könnte.
Nahezu alle sächsischen Stauanlagen haben Hochwasserrückhalteräume. Diese werden planmäßig ständig für mögliche Hochwasser freigehalten. Um die Staumauer oder den Staudamm selbst bei einem sehr extremen Hochwasser zu schützen, besitzt jede Stauanlage eine Hochwasserentlastungsanlage. Ist das Speichervermögen der Talsperre ausgereizt, wird das überschüssige Wasser über die Hochwasserentlastungsanlage kontrolliert abgegeben. Man spricht in solch einem Fall auch davon, dass die Talsperre überläuft.
Talsperren werden prinzipiell so gesteuert, dass sie eine Hochwassersituation nicht verschärfen. Bis sie vollständig gefüllt sind, halten sie Wasser aus den Zuflüssen zurück und tragen so zu einer Entspannung der Lage an den Gewässern bei. Durch den sogenannten Seerückhalt bewirken auch Talsperren die überlaufen noch eine Reduzierung des natürlichen Zuflusses. So konnte beispielsweise an der Talsperre Malter, auch als sie zum überlaufen kam, die Abgabe an den Unterlauf fast konstant gehalten werden. Größere Schäden an der Roten und Vereinigten Weißeritz wurden so verhindert.
Derzeit befinden sich folgende Talsperren im Überlauf:
Talsperre Eibenstock – seit Sonntagmittag Talsperre Pirk – seit Samstagnacht Talsperre Sosa – seit Sonntagmittag Talsperre Werda – seit Montagvormittag Speicher Altenberg – seit Sonntagfrüh Talsperre Muldenberg – seit Montagfrüh Talsperre Stollberg – seit Sonntagvormittag Talsperre Wallroda – seit Montagfrüh Talsperre Malter – seit Montagmittag Talsperre Bautzen – seit Montagnacht
Teile des Zuflusses der Großen Röder zum Speicher Radeburg I werden seit Samstagnacht in den Speicher Radeburg II geleitet. Die Talsperre Koberbach läuft seit Montagnacht nicht mehr über. Auch die Zuflüsse in die anderen Stauanlagen zeigen eine rückläufige Tendenz, so dass bis auf die Talsperre Bautzen und Quitzdorf mit einer Entspannung der Lage gerechnet werden kann.
Keine Kommentare bisher