Am Donnerstag, den 02.05.2013, lud der OV Ost der Leipziger SPD Mitglieder sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung zum Ausbau von Kita-Plätzen in der Stadt ein. Bildungsbürgermeister Thomas Fabian stellte dabei Bedarfszahlen dar und sprach über Mittel und Wege sowohl kommunaler Träger als auch privater Organisationen im frühkindlichen Bildungsbereich.
In diesem Zusammenhang wurde auch das Kita-Projekt des “Sächsischen Bildungszentrums e.V” in der Wurzener Straße diskutiert. Der Verein organisiert die Gründung einer interkulturell ausgerichteten Kita, die den Dialog von deutschen und Kindern mit Migrationshintergrund fördern soll. Der Stadtrat und OV-Vorsitzende Sebastian Walther stellt hierbei klar, dass dieses Konzept des freien Trägers Chancen birgt, die gesellschaftliche Annäherung verschiedenster Menschen zu fördern.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Kritiker sehen das “Sächsische Bildungszentrum” allerdings der Gülen-Bewegung nahe, die im Verdacht steht, den demokratischen Staat mit islamischen Missionierungsabsichten zu unterwandern.
“In der Kontroverse ist schwer zu unterscheiden, ob es sich um diskussionswürdige Kritik an einem bestehenden Bildungsangebot oder allgemeine Ablehnung interkultureller Vergesellschaftung handelt. Ich jedenfalls habe nichts dagegen, wenn in einer Kita im Osten der Stadt auch mal ein türkisches Volkslied gesungen wird. Das entspricht nur der Realität der Bevölkerung dort”, gibt Walther zu bedenken.
Auch die angehende Theologin und Vorsitzende des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD, Nicole Wohlfarth, warnt vor einem Kulturkampf, der jetzt zu Lasten von Kindern ausgetragen wird: “Im Sinne einer freiheitlichen-demokratischen Grundordnung ist so ein Projekt begrüßenswert. Durch Elternmitwirkung und Präsenz eines Kindergartens im öffentlichen Raum sehe ich ohnehin kaum Möglichkeiten, nachgesagte Verschwörungstaktiken umzusetzen. Ein Kindergarten der Kulturen verdient eine Chance.”
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