Der Vergleich der kommunalen Bürgerumfragen der letzten Jahre bestätigt eine erfreuliche Entwicklung für die Verkehrsmittelwahl in Leipzig: Das Fahrrad wird immer häufiger im Alltag genutzt. Während im Jahr 2011 noch 16 % der Befragten das Fahrrad täglich nutzten, waren es im Jahr 2012 bereits 20 %. Insgesamt nimmt der Anteil der Nichtnutzer und derer, die das Rad selten nutzen, um vier Prozentpunkte ab.
“Leipzig ist auf einem guten Weg zu einer fahrradfreundlichen und somit lebenswerten Stadt,” freut sich Alexander John, Vorsitzender des ADFC Leipzig.
Die Nutzungszwecke des Fahrrades haben sich zudem geändert: Im Jahr 2010 fuhren 16 % der Leipzigerinnen und Leipziger mit dem Rad zur Arbeit, im Jahr 2012 waren es bereits 23 %. Das entspricht einer Änderung um sieben Prozentpunkte. Gleiches gilt auch für die Fahrt zur Ausbildung. Dort stieg der Anteil von 21 auf 28 %. Besonders stark hat das Fahrrad im Freizeitverkehr an Bedeutung gewonnen. “Mit 42 % ist das Fahrrad in der Freizeit das Verkehrsmittel Nr. 1. Ein Zuwachs um zehn Prozentpunkte innerhalb eines Jahres erscheint beinahe utopisch, entspricht aber dennoch der Realität” so Alexander John.
Wichtige infrastrukturelle Meilensteine zur Erhöhung des Radverkehrsanteils waren im Jahr 2012 die Markierung von Radfahrstreifen in der Georg-Schumann-Straße und im Straßenzug Pfaffendorfer/Gohliser Straße.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Der Wunsch nach Verbesserungen der Radverkehrsinfrastruktur spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen. Während die Befragten mit den Radverkehrsanlagen unterschiedlich zufrieden sind, wird vor allem ein Bedarf von mehr und/oder besseren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder ersichtlich. Weiterhin finden 30 % der Befragten, dass in Leipzig noch zu wenig für den Radverkehr getan wird, ein Eindruck der auch dadurch entsteht, dass mittlerweile immer mehr Menschen den Unterschied zwischen gelungenen Radverkehrsanlagen und bestehenden Problemen kennen, da beides in Leipzig erfahrbar ist.
Ein Wermutstropfen allerdings bleibt: Die Leipziger Innenstadt bleibt trotz Fahrradstraßen und der vielen Freizeitziele für den Radverkehr unattraktiv. Gerade einmal 15 % der Leipzigerinnen und Leipziger fahren mit dem Rad zur Innenstadt.
Alexander John: “Größte Barriere für den Radverkehr in Leipzig ist der Promenadenring. Solange sich dort die Bedingungen für den Radverkehr nicht erheblich verbessern, werden die von OBM Jung angestrebten 35 % Radverkehrsanteil sicherlich nicht erreicht.”
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