Nach wie vor verdienen Frauen deutlich weniger als Männer. Bundesweit beträgt die Differenz durchschnittlich 22 Prozent. "Auch wenn der Lohnunterschied bei uns im Freistaat Sachsen aufgrund der traditionell höheren Erwerbsneigung der Frauen im Durchschnitt bei 10 Prozent liegt, ist diese Ungleichbehandlung nicht weiter hinnehmbar", so Staatsministerin Christine Clauß anlässlich des Equal Pay Day in Dresden.
Der Equal Pay Day, der in Deutschland offiziell zum 6. Mal begangen wird, markiert traditionell den Tag, bis zu dem Frauen länger arbeiten müssen, um das Vorjahresgehalt eines Mannes zu erreichen. Ein Teil dieser Gehaltslücke lässt sich verschiedenen Studien zufolge durch nüchterne Fakten erklären. So arbeiten Frauen häufig in Branchen und Berufen, in denen traditionell schlecht verdient wird. Sie sind häufig in Teilzeit und in kleinen Betrieben tätig, seltener in Führungspositionen vertreten und haben aufgrund längerer Familienpausen geringere Berufserfahrung als ihre männlichen Kollegen.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Clauß fordert: “Die sächsischen Arbeitgeber müssen diese Entgeltlücke schließen”. Mit Hilfe des im Jahr 2010 entwickelten Selbsttests, des Programms “Logib-D”, lässt sich feststellen, ob sie Männer und Frauen in ihrem Unternehmen tatsächlich gleich entlohnen und – sofern Unterschiede bestehen -, inwieweit die geringere Entlohnung auf objektive Faktoren wie Ausbildung und Berufserfahrung zurückzuführen sind. Das Programm wird kostenfrei im Internet unter der Adresse www.logib-d.de bereit gestellt.
“Mit Aktionen zum Equal Pay Day kann die Öffentlichkeit für den notwendigen Umdenkprozess hinsichtlich der Einkommensstrukturen sensibilisiert werden.
Frauen sind auch in der Wirtschaft unverzichtbar – und das sollte sich in einer fairen Bezahlung widerspiegeln”, so Clauß abschließend. Das Aktionsbündnis, dem unter anderem Arbeitgeberverbände, Unternehmerinnenverbände und die Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen angehören, hat sich zum Ziel gesetzt, weiter über unterschiedliche Karriere- und Verdienstchancen in einzelnen Berufsbildern und Branchen aufzuklären.
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