Der FDP-Landtagsfraktionschef Holger Zastrow hat die Zurückhaltung der sächsischen Staatsregierung bei der Ausweisung neuer Flächen für Windkraftanlagen als "vernünftig" und "dringend notwendig" bezeichnet. Zastrow wies die Kritik des Landesverbandes Windenergie zurück. Dessen Vorsitzender hatte betont, dass rund 14 Prozent der Landesfläche für die Erzeugung von Windenergie genutzt werden könnten - inklusive Wald- und Schutzgebieten.
Derzeit beträgt die für die Windkraft ausgewiesene Fläche im Freistaat etwa 0,2 Prozent des Landes. Zastrow erneuerte zudem seine Forderung, die Betreiber von Energieerzeugungsanlagen mit stark schwankender Einspeisung zu verpflichten, sich mittels eines Netzstabilisierungsentgeltes an den Kosten des notwendigen Netzausbaus und der Schaffung von Speicherkapazitäten zu beteiligen.
Dazu erklärt Holger Zastrow, Vorsitzender der FDP-Landtagsfraktion und der FDP Sachsen: “Wir wollen nicht, dass die sächsische Landschaft überall mit Windrädern verspargelt wird, deshalb geht der Freistaat bei der Ausweisung neuer Flächen äußerst zurückhaltend vor – das ist vernünftig und dringend notwendig. Und wir werden uns als FDP dafür einsetzen, dass der Freistaat in der Energiepolitik weiter einen ideologiefreien Weg der Vernunft geht.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Mir ist völlig klar, dass die Lobby der Windkraftbetreiber ihre üppigen – von allen Verbrauchern durch die EEG-Umlage gezahlten – Renditen im Blick hat, aber wir wollen die Anwohner und unsere Kulturlandschaft vor einem Wildwuchs solcher Anlagen schützen. Die Widerstände der betroffenen Bürger kommen ja nicht aus Freude am Protest, sondern haben handfeste Gründe: Permanente Schallemissionen, Vibrationen und Schattenwurf verschlechtern die Lebensqualität der Anwohner erheblich.
Und schon jetzt sind die negativen Auswirkungen etwa für den Naturschutz oder die Tourismuswirtschaft beispielsweise auf dem Erzgebirgskamm sichtbar und abzusehen. Statt den Spielraum für den Ausbau von Windkraftanlagen auszuweiten, müssen strenge Kriterien angelegt werden. Es ist weder nachhaltig noch ökonomisch sinnvoll, unsere Landschaft mit einer Technik zu zerstören, die keine dauerhafte und verlässliche Stromversorgung sicherstellt. Über Sachsen weht der Wind nun mal nicht so oft und kräftig wie über der Nordsee, deshalb brauchen wir einen Mix aus erneuerbaren und fossilen Energieträgern. Mit Windkraft aus Sachsen werden wir die Stromerzeugung aus deutschen Atomkraftwerken jedenfalls nicht ausgleichen können, das war bereits vor dem übereilten Beschluss zur Energiewende klar. Und wir werden nicht zulassen, das die überhastete deutsche Energiewende zu Lasten unserer sächsischen Landschaft und der Bürger hierzulande geht.
Außerdem müssen wir Betreiber, die mit schwankender Stromeinspeisung die Netze belasten, künftig an den notwendigen Kosten für den Ausbau von Stromnetzen und Speicherkapazitäten beteiligen. Es kann nicht sein, dass für diese Kosten nur die Allgemeinheit bezahlt, während die Betreiber kräftig Subventionen für teilweise nicht einmal abgenommenen Strom kassieren.”
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