Zur Halbzeit der Spielzeit 2012/13 kann das Theater der Jungen Welt erneut einen Rekord vermelden: Die Auslastung von Spielzeitbeginn bis Ende Januar lag bei 93,1 Prozent und damit um einen Zehntel-Prozentpunkt höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch wenn der Dezember mit seinen Weihnachtsstücken naturgemäß zu den bestbesuchten Theatermonaten gehört, schnitt er dieses Jahr mit einer Auslastung von 96,9 Prozent einmal mehr bemerkenswert ab.

Dazu trugen nicht zuletzt die Produktionen “Rapunzel geht los!”, “Die Geschichte vom Onkelchen” und “Grimm Geschichten” bei. Allein “Rapunzel geht los!” in der Regie von Boris von Poser zog 7.899 Zuschauer in den Saal des TdJW. Das zweithäufigst gesehene Stück der ersten Spielzeithälfte war Heike Hennigs Produktion “Die Geschichte vom Onkelchen” in der Kleinen Bühne, die mit 100 Prozent komplett ausgelastet war. Im ersten Monat dieses Jahres waren die Plätze des Theaters durchschnittlich zu 98 Prozent gefüllt.

Jedoch: Statt 354 Vorstellungen im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres spielte das Theater zwischen August und Januar dieser Spielzeit nur 318 Vorstellungen. Intendant Jürgen Zielinski: “In Sachen Wahrnehmung und Auslastung geht uns so gut wie nie. Doch so sehr wir uns über diese Erfolge freuen: Wir mussten den Betrieb im Interesse von Ensemble und Mitarbeiten runterfahren. Sie alle erbringen seit Jahren Höchstleistungen. Doch wir müssen aufpassen, dass sie nicht ausbrennen. Das Feuer brauchen wir für unsere Inszenierungen.”

Bundesweite Anerkennung fand das große Engagement des TdJW bei Gastspielen – in dieser Spielzeit unter anderem beim renommierten Kinder- und Jugendtheaterfestival “Szene Bunte Wähne” und auf dem Festival “Halbstark” in Münster: Im Oktober wurde das TdJW mit dem renommierten Kinder- und Jugendtheaterpreis der INTHEGA (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen e. V.) ausgezeichnet.

Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …

Zu den Höhepunkten der ersten Spielzeithälfte gehört zweifelsfrei die Autorenwerkstatt “Boxenstopp”, zu der Anfang Oktober namhafte Autoren des Kinder- und Jugendtheaters zusammenkamen. Gemeinsam mit dem ASSITEJ e. V. (Association Internationale du Théâtre pour l’Enfance et la Jeunesse) und dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland richtete das TdJW “Boxenstopp” erstmals als eigenständige Veranstaltung in Leipzig aus.

Zudem sitzen die Theaterbesucher seit Spielzeitbeginn auf einer neuen, zeitgemäßen und komfortablen Bestuhlung. Sie war notwendig geworden, weil die alte aufgrund ihres Alters und der hohen Zahl von Theaterbesuchern regelrecht kaputt gesessen war.

Angesichts der anhaltend hohen Nachfrage nach den Inszenierungen des TdJW stellt sich jedoch für die zweite Hälfte der Spielzeit und darüber hinaus die Frage, wie das Haus mit den zunehmenden Kapazitäts-problemen umgehen soll. Das TdJW spielt annähernd 50 Prozent seiner Vorstellungen in Spielstätten, die zu klein sind, um die Nachfrage zu befriedigen. TdJW-Intendant Jürgen Zielinski: “Das Theaterhaus bleibt zu klein. Dass es dafür noch immer keine Lösung gibt, macht es für uns immer schwerer, den Run auf unser Haus zu kanalisieren und ihn gleichzeitig mit den Ressourcen von Schauspielern, Mitarbeitern und Technik auszubalancieren. Um es klar zu sagen: Diese Ressourcen sind endlich. Die dauerhafte Nutzung der LOFFT-Spielstätte ist für uns zwingend notwendig.”

In die zweite Spielzeithälfte startet das TdJW mit einer Puppentheater-Fassung von “Drachenreiter”. Das Stück der renommierten Fantasy-Autorin Cornelia Funke feiert am 23.2. Premiere im TdJW. Im März folgt Ödön von Horváths “Kasimir und Karoline” in der Regie von Jürgen Zielinski – übrigens 80 Jahre nach der Uraufführung des Stücks in Leipzig. Und schon jetzt laufen die Vorbereitungen fürs Sommertheater auf Hochtouren: Im Juni lädt das TdJW an sieben Abenden mit rund 80 künstlerisch und technisch Beteiligten sowie mit prominenten Überraschungsgästen zu theatralen und musikalischen Spaziergängen in den Botanischen Garten der Universität Leipzig.

www.tdjw.de

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