Zur Ablehnung des Antrages "Medienkompetenz im Freistaat Sachsen stärken" (Landtags-Drucksache 5/10063) der Fraktion Die Linke im zuständigen Ausschuss für Wissenschaft und Hochschule, Kultur und Medien erklärt der medienpolitische Sprecher der Fraktion Die Linke Falk Neubert: Was die CDU/FDP-Regierungsmehrheit heute abgeliefert hat, war ein Musterbeispiel medienpolitischer Ignoranz und Inkompetenz.
Erst in der vergangenen Woche hatte Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) zur Eröffnung einer medienpädagogischen Fachtagung der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) ausgeführt: “Medienpädagogik ist eines der Themen in der Politik des Landtages, wo weitgehend einheitliche Meinung und überfraktioneller Konsens besteht.” Viele der anwesenden Medienpädagoginnen und -pädagogen rieben sich die Augen, wurde doch dieser wichtige Bereich bisher immer sehr stiefmütterlich behandelt. Heute nun wurde Rößler Lügen gestraft, indem es CDU und FDP ablehnten, dem Vorschlag der Linken zu folgen, ein Konzept zur Stärkung der Medienkompetenz in Sachsen – insbesondere für den Bereich der digitalen Medien – zu erarbeiten.
Besonders haarsträubend die Begründung der Staatsregierung: “Ausgehend von den Ausführungen, die die Staatsregierung …. im April 2009 bereits gemacht hat und die bis heute unverändert (!) ihre Gültigkeit haben, ist festzuhalten, dass die Erarbeitung einer staatlichen Gesamtstrategie zur Entwicklung von Medienkompetenz bzw. einer “medialen Kulturkompetenz” aus Sicht der Staatsregierung nicht geboten ist.” Seit 2009 unverändert … ein Zeitraum, in dem die Zahl der deutschen Facebook-Nutzer von ein paar Tausend auf 24 Millionen gewachsen ist. Fazit: Die Koalition hat den Schritt in die Realität verpasst.
Landtags-Drucksache 5/10063:
http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=10063&dok_art=Drs&leg_per=5&pos_dok=1
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