Zur geplanten Öffnungszeitverkürzung in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig erklärt Dr. Barbara Höll, MdB in Leipzig: Es ist schon ein starker Affront gegenüber den Nutzerinnen und Nutzern, dass die Direktion der Deutschen Nationalbibliothek mit den beiden Standorten in Leipzig und Frankfurt/Main eine Öffnungszeitverkürzung in Leipzig mit "Harmonisierung" umschreibt.
Ich begrüße zwar die Entscheidung des Verwaltungsrates vom 25.01.2013 die Öffnungszeiten der Frankfurter Nationalbibliothek zu verlängern, dass das jedoch zu Lasten der Öffnungszeiten der Leipziger Nationalbibliothek geschieht, mit der Begründung von Kostenneutralität, ist ein Unding und nicht zu akzeptieren. Sinnvoller wäre es gewesen für beide Standorte die Öffnungszeiten zu verlängern, statt die Standorte gegeneinander auszuspielen.
Ab März soll die Deutsche Bücherei in Leipzig statt 8:00 Uhr erst 10:00 Uhr öffnen. Angesichts der ohnehin seit Jahren steigenden Ausleih- und Nutzerzahlen, die man als Nutzer selbst zu spüren bekommt, sucht man eine Publikation oder auch nur einen Leseplatz, ist die Beschränkung der Öffnungszeiten ein Affront. Immer mehr Studierende müssen Literatur in der Deutschen Bibliothek einsehen, weil die Hochschulbibliotheken dem Ansturm auf gefragte Publikationen nicht nachkommen. Jetzt auch noch diesen Rettungsanker zu beschneiden, ist inakzeptabel. Insbesondere Studierende und Promovierende mit Kindern müssen gerade die Morgenstunden nutzen, um ihr Lektüresoll zu absolvieren.
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Oder meint man gar, mit der “Harmonisierung” der Öffnungszeiten einen Beitrag zur Ost-West-Angleichung stiften zu wollen? Es dürfte der Soziologin oder dem Historiker in Leipzig ziemlich schnuppe sein, wann seine Kollegin in Frankfurt die heiligen Bücherhallen betreten darf.
Ich werde mich in dieser Sache an die entsprechenden Verantwortlichen wenden, insbesondere an die Vorsitzende des Verwaltungsrates und mich für eine Angleichung der Öffnungszeiten zugunsten der NutzerInnenfreundlichkeit einzusetzen sowie die Direktion der DNB auffordern, ihre Pläne zu korrigieren.
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