Über 100 Mal mussten die sächsischen Energieunternehmen Envia-M und Enso im vergangenen Jahr Windkraft- und Solaranlagen stoppen, weil die produzierte Strommenge sonst die Leitungen überlastet hätte. Die Besitzer der Anlagen wurden finanziell entschädigt, da ihnen der Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) abgenommen werden muss.
Dazu erklärt Mike Hauschild, energiepolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Sächsischen Landtag: “Wir sehen es erneut: Die Netze halten dem rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien – insbesondere der Windkraft und Photovoltaik – nicht stand. Auch die Abnahmegarantie ist längst überholt. Warum soll für Strom bezahlt werden, der nicht benötigt wird?
Täglich erreichen uns unzählige Meldungen aus Leipzig, Sachsen und darüber hinaus, die nicht immer gleich oder nie Eingang in den redaktionellen Alltag finden. Dennoch sind es oft genug Hinweise, welche wir den Lesern der “Leipziger Internet Zeitung” in Form eines “Informationsmelders” nicht vorenthalten möchten …
Diese absurde Folge des EEG nach der überhasteten und undurchdachten ‘Energiewende’ treibt die Kosten für Privathaushalte und Unternehmen sinnlos in die Höhe. Für stillstehende Windräder zu zahlen, ist volkswirtschaftlich schädlich und niemandem zu vermitteln. Denn davon profitieren nur die Betreiber der Anlagen.
Wir brauchen dringend eine grundlegende Reform der Förderung der erneuerbaren Energien – das EEG muss marktwirtschaftlicher werden. Ein guter Vorschlag kommt vom sächsischen FDP-Wirtschaftsminister Sven Morlok: Das von ihm vorgeschlagenen Mengen- bzw. Quotenmodell fördert die Marktintegration der erneuerbaren Energien, bremst damit den Kostenanstieg und leistet einen Beitrag zu höherer Versorgungssicherheit.
In Kombination mit einem koordinierten Netzausbau sollten absurde Situationen wie der Zahlung für nicht erzeugten Strom künftig deutlich reduziert werden. Dazu gehört auch die Aufgabe, Speicherlösungen als Puffer für Über- und Unterlast aufzubauen.”
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