Für ein attraktives Alltagsradverkehrsnetz sind straßenbegleitende Radwege die sicherste Lösung. Lange und komplexe Planungszeiträume erschweren jedoch eine zügige Umsetzung. Um dennoch ein attraktives und sicheres Radverkehrsangebot zu schaffen, hat das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) das Projekt ALRad – Alternative Lösungen für straßenbegleitende Radwege – initiiert. Mit dem Ziel kurzfristig sichere Radverkehrsführungen zu realisieren, untersucht das Projekt Möglichkeiten der Radverkehrsführung im Nebennetz sowie im Mischverkehr mit verkehrsorganisatorischen Maßnahmen.
Um eine weitere Lücke im bestehenden Radverkehrsnetz zu schließen und die Anbindung an bereits bestehende Radwege zu schaffen, wurde im vergangenen Jahr zwischen der Gemeinde Rackwitz, dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr (LASuV) und der LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH (LISt GmbH) eine Vereinbarung zur Planung, Umsetzung und Finanzierung des Vorhabens geschlossen.
Die bauliche Umsetzung des Projektes beginnt Anfang Oktober 2024. Der vorhandene Wirtschaftsweg (Kirchweg) zwischen dem Ortsteil Lemsel und der B 184 Höhe Lindenstraße in der Ortslage Zschortau wird auf der gesamten Länge von 1,2 Kilometern in Asphaltbauweise ausgebaut und als gemeinsamer Geh- und Radweg beschildert. Damit trägt der Freistaat Sachsen den Grundsätzen des Bundes für den Bau und die Finanzierung von Radwegen Rechnung, wonach alternative Lösungen zur Führung von Radwegen im Nebennetz bevorzugt zu fördern sind.
Das bedeutet, dass entlang der S 8 durch die Nutzung vorhandener Verkehrswege keine Neuversiegelung erfolgt und keine landwirtschaftlichen Flächen in Anspruch genommen werden. Der bestehende Wirtschaftsweg bleibt auch zukünftig für den landwirtschaftlichen Verkehr offen. Dazu werden sowohl die neue Verbindung als auch die Feldzufahrten entsprechend des Regelwerkes für ländlichen Wegebau ausgebaut.
Nach Abschluss des Wegebaus schließen sich voraussichtlich Ende November die Landschaftsbauarbeiten sowie die Ersatzpflanzungen an, die sich bis ins Frühjahr 2025 hinziehen werden. Die Kosten für Planung und Bau der Maßnahme belaufen sich nach derzeitigen Berechnungen auf ca. 400.000 Euro und werden durch den Freistaat Sachsen finanziert.
Zum ALRad-Projekt
Die Schaffung eines attraktiven, sicheren und flächendeckenden Radverkehrsnetzes für den Alltagsradverkehr ist eine Aufgabe, die derzeit planvoll und mit Engagement aller Beteiligten – Freistaat, Landkreise und Kommunen – umgesetzt wird. Das Projekt ALRad bringt alle Akteure an einen Tisch, um zeitnah umsetzbare Maßnahmen für alltagstaugliche und sichere Radverkehrsführungen zu entwickeln.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Lückenschlüssen unter Nutzung des bestehenden Nebennetzes. Das Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) unterstützt die Projekte finanziell und organisatorisch. Mit der Projektdurchführung wurde die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH (LISt GmbH) beauftragt.
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