Betriebsdienst bei der Autobahn GmbH hat viele Gesichter. Absicherungen, Reparaturen und Reinigungsarbeiten fallen oft täglich und das 365 Tage im Jahr an. Saisonal bedingt gibt es jedoch ein paar Besonderheiten.
Im Winter sind die Männer und Frauen der 18 Autobahnmeistereien im Niederlassungsgebiet in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im Bedarfsfall rund um die Uhr im Winterdienst im Einsatz, um die Autobahnen im bestmöglichen Zustand für den täglichen Verkehr zu halten. Doch was haben die Autobahnerinnen und Autobahner in der schneefreien Zeit als Zusatzaufgaben zu erledigen?
Nach niederschlagsreichen Tagen im Frühjahr steht das Gras entlang der Autobahn oft sehr hoch. Die Grasmahd ist bei über 1.500 Kilometern Streckennetz im Niederlassungsgebiet Ost ein wahres Mammutprojekt. Anders als im heimischen Garten findet der Grünschnitt an den Mittel-und Seitenstreifen nicht aus optischen Gründen statt. Vielmehr steht die Verkehrssicherheit im Vordergrund, damit beispielsweise die Leitpfosten freistehen und schon von Weitem gut erkennbar sind. Bei einer Geschwindigkeit von maximal zwei Kilometern pro Stunde sind die eingeteilten Kolonnen dabei häufig mehrere Wochen lang im Einsatz.
„Für die Mäharbeiten gibt es eine festgelegte Reihenfolge der Fahrzeuge, damit in mehreren Schnitten effektiv gearbeitet werden kann“, sagt Timo Krepel, der Leiter der Autobahnmeisterei Leipzig. „Die Arbeiten finden immer unter laufendem Verkehr statt und müssen abgesichert werden, damit die Kolleginnen und Kollegen gut erkennbar sind. Für uns gilt: Sicherheit geht vor“, so Timo Krepel weiter. Das erste Fahrzeug führt mit einem Frontausleger und Randstreifenmähgerät die ersten beiden Schnitte durch. Mit einem Mäharm wird anschließend vom zweiten Fahrzeug der dritte Schnitt getätigt und das geschnittene Gras wird in den mitgeführten Hänger gesaugt. Das Schlusslicht bildet ein Lkw mit Warnhänger, um die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer auf die Arbeiten hinzuweisen.
Da für den Mittelstreifen der linke Fahrstreifen gesperrt wird, sind sogar noch zwei weitere Fahrzeuge als Vorwarner im Einsatz. Ein zweiter Mäheinsatz folgt dann im Herbst. Im Gegensatz zu den Grünschnittarbeiten werden in den warmen Monaten jedoch keine Bäume verschnitten, es sei denn die Verkehrssicherheit ist beispielsweise durch lose Äste nach einem Sturm beeinträchtigt.
„Die Baumschnittarbeiten müssen mit Augenmaß geplant werden, da es von Anfang März bis Ende September eine Schutzzeit gibt“, erläutert Andrea Fritz, die in der Niederlassung Ost die Abteilung Naturschutz und Landschaftspflege leitet. „In dieser Zeit sind brütende Vögel und andere Baumbewohner mit ihrem Nachwuchs besonders schutzbedürftig“, ergänzt sie.
Für die Kontrollen des Baumbestandes werden aus den Autobahnmeistereien sogenannte Baumwarte eingesetzt. Sie sind einerseits für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften, wie etwa das Bundesnaturschutzgesetz, verantwortlich und geben den Autobahnerinnen und Autobahnern konkrete Hinweise, welcher Baum welche Pflege benötigt.Saisonal bedingte Spezialaufgaben ergänzen das Auftragsportfolio der Autobahnmeistereien. Vielmehr sind es diverse Standardaufgaben, die jeden Tag vollen Einsatz erfordern. Auf Anforderung der Polizei müssen beispielsweise Unfälle abgesichert oder der Verkehr sogar abgeleitet werden.
Reinigungsarbeiten auf der Autobahn und vor allem auf den Rastanlagen stehen täglich auf dem Programm. Ebenso sieht es mit Streckenkontrollfahrten aus, die der jeweils zuständigen Meisterei einen Eindruck vom Zustand der Autobahnabschnitte verschafft. Kleinere Instandsetzungen werden dabei selbstständig ausgeführt, während größere Reparaturen an der Fahrbahn oder den Schutzeinrichtungen bei Vertragspartnern in Auftrag gegeben werden. Bei den meisten Baustellen sind zudem sogenannte Bauwarte im Einsatz, um die Qualität der Arbeiten zu kontrollieren.
Kurzum: Zu allen Jahreszeiten sind die Autobahnmeistereien dafür verantwortlich, die Autobahnen im bestmöglichen Zustand zu halten und mit einem Höchstmaß an Sicherheit dafür zu sorgen, dass alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ihre Ziele erreichen können.
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