Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben ein Erfolgserlebnis zum Abschluss des Handballjahres knapp verpasst. Vor der größten Heimspielkulisse seit sechs Jahren – 6.515 Fans waren live in der QUARTERBACK Immobilien ARENA dabei – unterlagen die Körperkulturellen dem Tabellenvierten aus Hannover mit 30:32. Zur Pause hatten die Sachsen noch mit 18:15 geführt und trotz Personalnot eine sehr beherzte Leistung auf die Platte gebracht. Kleinigkeiten in der Schlussphase ließen das Pendel schließlich in Richtung der Recken aus Hannover ausschlagen.

Das letzte Bundesligaspiel des Jahres hatte viele Besonderheiten, Querverbindungen und Geschichten zu erzählen. So kehrte nicht nur Leipzigs ehemaliger Trainer Christian Prokop kurz nach dem Weihnachtsfest in seine ehemalige Heimat zurück, sondern auch Recken-Keeper Joel Birlehm hatte eine Leipziger Vergangenheit. Auf der anderen Seite war es auch für Leipzigs Torwart Domenico Ebner eine besondere Partie gegen seine früheren Teamkollegen.

Zudem sollte das Spiel vor vollen Rängen den perfekten Rahmen bilden für das „Abschiedsspiel“ von Viggó Kristjánsson. Leider hatte das Schicksal andere Pläne. Der Isländer wurde von einem fiebrigen Infekt ausgebremst und verpasste somit vor seinem Wechsel zum HC Erlangen sein letztes Spiel im grün-weißen Trikot. Obendrein musste auch der andere Isländer im Leipziger Kader kurzfristig passen. Spielmacher Andri Rúnarsson fehlte aufgrund einer Muskelverletzung.

Gegen die in dieser Saison so stark aufspielenden Recken waren die beiden Ausfälle aus Leipziger Sicht natürlich mehr als suboptimal. Dies bestätigte sich in der Anfangsphase, denn der SC DHfK lag nach fünf Minuten mit 1:4 hinten. William Bogojevic setzte sich in der 7. Minute im Laufduell gegen Renars Uscins durch, verkürzte auf 3:4 und zog zudem eine Zeitstrafe für Hannover. So kam der DHfK-Zug ins Rollen.

Staffan Peter glich nach elf Minuten aus, Luka Rogan besorgte die Führung und erneut Staffan Peter erhöhte wenige Sekunden später auf 7:5. Die Gäste aus Hannover gingen anschließend nur noch ein einziges Mal durch Marian Michalczik in Führung (8:9), die restliche Zeit im ersten Durchgang marschierte aber stets der SC DHfK vornweg.

Die Fans in der pickepackevollen ARENA sahen teilweise ein echtes Feuerwerk der Hausherren. 18 Treffer standen zur Pause zu Buche. Zudem hatte Kristian Saeveras einige spektakuläre Paraden ausgepackt. Die Drei-Tore-Führung war absolut gerechtfertigt.

Der Start in den zweiten Abschnitt verlief allerdings – wie schon in Halbzeit eins – ziemlich zäh. Bis auf ein Tor von Luca Witzke fiel Leipzig nicht viel ein, sodass Hannover durch einen 1:5-Lauf in der 37. Spielminute wieder in Front lag (19:20). Die DHfK-Männer zeigten aber mit ihrer Körpersprache in quasi jeder Aktion, dass sie ihren Fans unbedingt einen Heimsieg zum Jahresabschluss schenken wollten. 23:22, 25:23, 28:27 – der SC DHfK ging bis in die Schlussphase immer wieder in Führung und begeisterte die sechseinhalbtausend Handballfans.

Doch es fehlte die absolute Kaltschnäuzigkeit. Die Rückraumwürfe waren in der Schlussphase nicht mehr präzise genug, es streuten sich Fehler im Spielausbau ein und Lukas Binder konnte einen Siebenmeter sowie freien Konter nicht im Kasten der Recken unterbringen. Nuancen waren letztlich ausschlaggebend, dass sich der SC DHfK für seinen guten Auftritt nicht mit einem oder sogar zwei Punkten belohnen konnte.

Die TSV Hannover-Burgdorf holte sich durch das 30:32-Endresultat beide Zähler und überwintert auf dem vierten Tabellenplatz in der stärksten Liga der Welt. Der SC DHfK beendet die Hinrunde mit 14:20 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz.

Die grün-weißen Handballer wünschen allen Fans, Mitgliedern, Partnern und Unterstützern einen guten Rutsch ins Jahr 2025 und allen Nationalspielern eine erfolgreiche und verletzungsfreie Handball-WM.

Im neuen Jahr werden die Grün-Weißen wieder angreifen und freuen sich schon jetzt auf die ersten beiden Heimspiele gegen Potsdam und die Füchse Berlin! >>> Tickets: https://tickets.arena-ticket.com/shop/114

Christian Prokop (Trainer TSV Hannover-Burgdorf):

„Wir sind mit dem Ausgang des Spiels und mit dem Ende der Hinrunde sehr zufrieden. Wir wussten, dass Leipzig vor dieser tollen Kulisse mit viel Dampf und Power ins Spiel gehen wird, auch wenn sie personelle Rückschläge zu verkraften hatten. Wir sind zwar gut ins Spiel gestartet, doch dann kam ein Schlendrian in unser Spiel. Leipzig ist mit einer verdienten Führung in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit haben wir eine ganz starke Abwehr gespielt und konnten das Spiel somit wieder ausgeglichen gestalten. Am Ende hätte es in beide Richtungen kippen können – und wir hatten heute den glücklichen Ausgang auf unserer Seite.“

Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Hannover hatte den besseren Start, aber durch die sehr gute Leistung von Kristian Saeveras sind wir wieder ins Spiel gekommen. Wir haben dann in der ersten Halbzeit sehr klar und abgezockt gespielt. Mit dem Start in die zweite Halbzeit konnten wir aber nicht zufrieden sein – und das hat sich dann durch die komplette zweite Hälfte gezogen. Wir haben dann zu viele technische Fehler gemacht und die Abwehr stand plötzlich auch nicht mehr. Wir sind natürlich über das Endergebnis enttäuscht, weil heute viel mehr möglich war.“

SC DHfK Leipzig gegen TSV Hannover-Burgdorf 30:32 (18:15)

Tore SC DHfK: Peter 6, Binder 5, Witzke 5, Semper 4, Bogojevic 4, Preuss 2, Ernst 2, Rogan 2

Tore Hannover: Steinhauser 7, Edvardsson 5, Büchner 4, Uscins 4, Fischer 3, Michalczik 3, Hanne 3, Solstad 2, Kulesh 1

Siebenmeter: Leipzig 2/3, Hannover 3/4

Paraden: Leipzig 13, Hannover 12

Zeitstrafen: Leipzig 8 Min, Hannover 4 Min

Technische Fehler: Leipzig 8, Hannover 4

Zuschauer: 6.515 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar