Aller guten Dinge sind leider doch nicht immer drei. Die Handballer des SC DHfK Leipzig hatten in den vergangenen beiden Spielzeiten ihr Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt jeweils mit einem Tor gewonnen. 4.737 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA machten sich berechtigte Hoffnungen, das Flensburg-Triple am Freitagabend perfekt zu machen.
Zwar war das Match zwischen beiden Teams erneut bis in die Schlussphase enorm spannend, doch nach einer Unterzahlsituation fünf Minuten vor Schluss schlug das Pendel diesmal leider nicht in die Leipziger Richtung aus. Mit 32:35 mussten sich die DHfK-Männer gegen die Spitzenmannschaft geschlagen geben.
Kapitän Lukas Binder besorgte in der fünften Spielminute die erste Leipziger Führung zum 2:1. Die Grün-Weißen waren von Beginn an äußerst gallig und hatten richtig Bock auf diesen Handballabend. Im Kasten hatte Kristian Sæverås am 30. Geburtstag von seinem Kollegen Domenico Ebner den Vorzug erhalten. Und der Norweger packte direkt in der Anfangsphase der Begegnung drei Paraden aus.
So führte Leipzig nach zehn Minuten mit 5:3. Die Zuschauer in der ARENA bekamen obendrein äußerst schöne Tore zu sehen. Franz Semper knallte den Ball exakt in den Winkel zum 8:6, Moritz Preuss stellte per Leger auf 9:6. Der Auftritt der Leipziger konnte sich wirklich sehen lassen.
Mit rasantem Tempo ging es weiter bis zur Pause. Stets lag Leipzig knapp vorn, doch kurz vor der Halbzeit erschlich sich Flensburg plötzlich erstmals seit dem 0:1 wieder eine Führung zum 14:15. In der letzten Szene vor dem Pausenpfiff gelang es Luca Witzke, im Nachfassen den psychologisch wichtigen Ausgleichstreffer zum 18:18 zu erzielen. Mit 36 Toren in einer Halbzeit kamen die Zuschauer bisher voll auf ihre Kosten.
Der bestens aufgelegte Leipziger Rückraum setzte auch im zweiten Abschnitt einen Wirkungstreffer nach dem anderen. Sieben Tore von Witzke, sechs Treffer von Klíma und Semper sowie fünf Tore von Kristjánsson waren an diesem Abend ein großes Faustpfand. Nur von außen klemmte die Säge ein wenig, denn sowohl von Linksaußen als auch Rechtsaußen ließ der SC DHfK einige wichtige Treffer liegen. So verpasste es Leipzig mehrmals, mit drei Toren davonzuziehen.
Wie schon in Halbzeit eins mauserte sich Flensburg heimlich, still und leise zur 27:28-Führung, obwohl Leipzig permanent vorweg marschiert war. Zunächst konnte der SC DHfK dies noch korrigieren, doch fünf Minuten vor Ende folgte ein schwer zu verdauender Nackenschlag. Nach einem vermeintlichen Schultertreffer von Lukas Binder gegen Benjamin Burić kassierte der DHfK-Kapitän nach Videobeweis eine Zweiminutenstrafe.
Statt Ballbesitz für Leipzig und der Chance auf das Führungstor geriet Leipzig in Unterzahl mit 30:32 in Rückstand. Aufopferungsvoll stemmten sich die Körperkulturellen gegen die Niederlage, doch es sollte nicht mehr reichen. Erstmals seit dem Jahr 2020 verlor der SC DHfK wieder ein Heimspiel gegen Flensburg.
Nicolej Krickau (Trainer SG Flensburg-Handewitt):
„Das Spiel hat großen Spaß gemacht. Es steckte auf beiden Seiten ein hohes Tempo drin. Auf der gegnerischen Seite brachten Franz, Klíma und Witzke ein hohes Niveau mit, die Leipziger haben uns immer wieder vor Probleme gestellt, allerdings standen wir ebenfalls sehr kompakt. Zum Schluss waren wir cooler und glücklicher und haben die letzte Überzahl gut genutzt. Das war das Entscheidende. Wir können auf unsere Mannschaft stolz sein.“
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Glückwunsch an Flensburg zum Sieg. Wir hatten einige Probleme mit unserem Rückzug, doch das Ganze insbesondere in der zweiten Halbzeit in den Griff bekommen, und einige Chancen von außen liegen gelassen. Flensburg hatte die bessere Torhüterleistung. Ich werde allerdings mit unserer Leistung nicht unzufrieden sein. Wir hatten ein hohes Tempo und unsere Rückraumachse einen sehr guten Balltransport. Der Knackpunkt des Spiels waren sicherlich die zwei Minuten gegen Binder. Wir lagen vorn, dann haben Gottfridsson und Einarsson ihre Erfahrung ausgespielt und schließlich lagen wir hinten. Das war’s dann.“
SC DHfK Leipzig gegen SG Flensburg-Handewitt 32:35 (18:18)
Torfolge: 0:1, 5:3, 9:6, 11:11, 14:12, 15:16, 18:18, 22:21, 26:24, 27:28, 30:29, 32:35
SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (keine Parade), Kristian Sæverås (5 Paraden); Andri Mar Rúnarsson, Simon Ernst 1, Luca Witzke 7, Lucas Krzikalla 1, Lukas Binder 2, Matej Klíma 6, Marko Mamic, Staffan Peter 1, Moritz Preuss 3, Maciej Gebala, Franz Semper 6, Viggó Kristjánsson 5/1
SG Flensburg-Handewitt: Benjamin Burić (9 Paraden), Kevin Møller (3 Paraden); Simon Bogetoft, Pytlick 8, Johannes Golla 1, Teitur Örn Einarsson 5, Mads Mensah Larsen 2, Jim Gottfridsson 2, Lukas Jørgensen 4, Johan Hansen, Aksel Horgen 2, August Baskar Pedersen, Boris Zivkovic, Emil Jakobsen 11/4, Blaz Blagotinsek, Lasse Kjaer Møller
Strafzeiten: Leipzig 4 min; Flensburg 2 min
Siebenmeter: Leipzig 1/1; Flensburg 4/4
Paraden: Leipzig 5; Flensburg 12
Technische Fehler: Leipzig 11; Flensburg 8
Entscheidungen mittels Videobeweis: 1
Zuschauer: 4.737 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA
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