Der SC DHfK Leipzig hat am Sonntag auf seiner Sportlerehrung im Mediencampus „Villa Ida“ die besten (Nachwuchs)-Sportlerinnen, Sportler, Mannschaften und Trainer des Jahres 2022 gekürt. Über die Auszeichnungen freuen durften sich Wasserspringerin Frieda Dummer, Radsportler Bruno Keßler, Geherin Saskia Feige, Paratriathlet Martin Schulz, die Nachwuchs-Wasserspringerinnen sowie Radsport-Trainer Roland Hempel.
Vor über 150 Gästen im Saal und über 500 Zuschauern im Livestream gab es viele weitere Auszeichnungen, emotionale Videobeiträge und mitreißende Tanzauftritte.
„Müsste man für die Wahl zum ‚Sportler des Jahres‘ ein Filmgenre finden, dann wäre es ohne Zweifel ein Krimi gewesen“, sagte Vizepräsidentin Leistungssport Angelika Noack in ihrer Laudatio. So knapp sei die Entscheidung in diesem Jahr gewesen. Am Ende hatte Paratriathlet Martin Schulz als zehnfacher Europameister die Nase mit einem Punkt hauchdünn vor World-Games-Sieger und Finswimming-Weltmeister Max Poschart.
„Max hätte den ersten Platz mit seinen Leistungen 2022 auch mehr als verdient gehabt“, sagte Titelverteidiger Schulz“, ich ziehe meinen Hut vor seiner Doppelbelastung. Er ist auch noch als Trainer im Nachwuchs aktiv und meist einer der ersten, den ich morgens in der Schwimmhalle sehe.“ Dritter wurde Triathlet Michael Wegricht, der als erster Sportler des Vereins einen IronMan gewann – und das in einer Weltklasse-Zeit von 8:11 Stunden – erst ein Amateur weltweit war zuvor schneller unterwegs gewesen.
Knappe Entscheidungen gab es bei der diesjährigen Sportlerehrung des SC DHfK Leipzig im Mediencampus „Villa Ida“ viele. Über 150 Gäste aus Sport, Wirtschaft und Politik, darunter der Sächsische Staatsminister des Innern Armin Schuster, verfolgten gespannt die Auszeichnungen der erfolgreichsten Sportlerinnen und Sportler, Trainer und Mannschaften des Vereins. Vor der Wahl hatten die 19 Abteilungen die Chance erhalten, ihre erfolgreichsten Sportler:innen des Jahres 2022 zu nominieren. In einer vereinsinternen Abstimmung wurde anschließend über die Sieger entschieden.
Eine Träne der Rührung hatte Geherin Saskia Feige im Auge, als sie ihre Auszeichnung als Sportlerin des Jahres auf der Bühne entgegennahm. Grund dafür waren auch ihre größten Fans, ihre Großeltern, die ihr in einer Überraschungs-Videobotschaft den Titel verkündeten.
„Es ist immer noch ein bisschen unwirklich zu sehen“, sagte sie EM-Dritte, als sie im Saal gemeinsam mit den Gästen noch einmal auf den emotionalen Schlussspurt blickte, der zu ihrem größten Karriere-Erfolg geführt hatte. „Ich bin so glücklich, es ist alles, was ich mir erhofft habe“, so Feige. Mit ihrem Sieg bei der Sportlerinnen-Wahl setzte sich die 25-Jährige mit zwei Punkten Vorsprung vor Finswimmerin Elena Poschart durch. Dritte wurde Radsportlerin Romy Kasper.
Eine enge Nummer war es auch in der Kategorie Mannschaft des Jahres. Nur acht Punkte trennten die drei erstplatzierten Teams. Am Ende setzten sich die Nachwuchs-Wasserspringerinnen als Deutsche Mannschaftsmeister gegen die Finswimming-Herrenstaffel (Weltcup-Sieg & dt. Vereinsrekord) und die U12-Faustballer (DM-Titel) durch.
Wasserspringen hieß auch die Sieger-Sportart bei der Ehrung zur Nachwuchssportlerin des Jahres. Jugend-Europameisterin Frieda Dummer holte sich den Titel: „Ich bin überwältigt und mir fehlen die Worte. Wer mich kennt, der weiß, dass das eigentlich nicht meine Art ist. Ich habe allen anderen aus meiner Trainingsgruppe zugesprochen, dass sie sich vorbereiten sollen, hier oben zu stehen. Nun bin ich es. Damit habe ich nicht gerechnet“, sagte die 18-Jährige, die sich trotz einer hartnäckigen Ellenbogen-Verletzung immer wieder zurückkämpfte, gerührt. Über Platz 2 und 3 durften sich Kanutin Ivana Schuck und Finswimmerin Nadja Barthel freuen.
Überrascht war auch Bahnrad-Juniorenweltmeister Bruno Keßler, als er von seinem sportlichen Vorbild Felix Groß, einst selbst Nachwuchssportler des Jahres des SC DHfK, per Videobotschaft die frohe Botschaft überbracht bekam. „Du hast dir den Titel mehr als verdient. Was du im Jahr 2022 geleistet hast, ist wirklich bemerkenswert“, sagte Radprofi Groß und fügte an, „vielleicht sehen wir uns schon eher in der World Tour, als du denkst.“
Keßler war nach zwei Schlüsselbeinbrüchen 2021 im vergangenen Jahr von Erfolg zu Erfolg geeilt, hatte drei WM- und eine EM-Medaille geholt. Hinter ihm belegten Canadierfahrer Paul Wetzel und Handballer Nils Greilich die Plätze 2 und 3.
Der Radsport stand auch in der Kategorie Trainer:in des Jahres ganz oben. Bruno Keßlers Trainer Roland Hempel erhielt die Auszeichnung nach fast 40 Jahren Engagement in der Abteilung Radsport im SC DHfK. Im vergangenen Jahr waren die Nachwuchsrenner um Keßler so erfolgreich wie lange nicht. Und auch für die ganz Kleinen setzt sich der Abteilungsleiter seit 20 Jahren gemeinsam mit Andreas Frank ein und veranstaltet mit dem jährlichen Kindernachtrennen eine der größten Kindersportveranstaltungen in Leipzig.
„Ich kann mich nur bei allen aus meinem Team bedanken, dass wir den Radsport wieder auf diese Stufe gehoben haben“, sagte Hempel. Platz 2 und 3 ging an Lutz Riemann (Finswimming) und Dmytro Ostapenko (Wasserspringen).
Auf einem guten Weg, in die Fußstapfen der Großen zu treten, sind viele talentierte Nachwuchsportlerinnen und -sportler des SC DHfK. Die 20 erfolgreichsten aus dem vergangenen Jahr wurden am Sonntag feierlich in das „Juniorteam 2023“ berufen und dürfen sich u.a. über ein Bonusheft mit vielen Gutscheinen freuen. Auch der Förderkreis des SC DHfK nutzte erneut die Bühne, um einen Sonderpreis an junge aufstrebende Sportlerinnen und Sportler zu vergeben.
„Es ist beeindruckend und macht mich stolz, Präsident eines so tollen Vereins zu sein“, sagte SC DHfK-Präsident Bernd Merbitz, der in seiner Begrüßung auch einen Gruß an Wasserspringerin Johanna Krauß sendete, die sich bei der Jugend-WM in Kanada im Dezember schwer verletzt hatte, aber große Fortschritte in der Genesung macht und schon wieder die Schule besuchen kann.
Ehrengast Armin Schuster, Sächsischer Staatsminister des Innern, würdigte in seinem Grußwort die Erfolge der nominierten Sportlerinnen und Sportler und dankte dem Einsatz der Ehrenamtler. Auf den gut gemeinten Hinweis seines Umfeldes, er könne doch nicht zu einem Neujahrsempfang eines Sportvereins fahren – diesen Einsatz würde er auf lange Sicht nicht durchhalten – entgegnete Schuster nur:
„Das ist doch kein Sportverein, das ist der SC DHfK“, und fügte an, „wenn sich die Bundesinnenministerin als Sportministerin entscheiden müsste, zu welchem Sportverein in Deutschland sie müsste, stünde auf dieser Liste der SC DHfK. Er ist ein Aushängeschild des sächsischen Sports. Er ist eine Marke. Und deswegen denke ich, ist der Sportminister hier schon richtig.“
Christopher Zenker, Vorsitzender Fachausschuss Sport der Stadt Leipzig hob als zweiter Grußredner hervor, dass sich der SC DHfK neben dem Leistungssport auch durch die wichtigen Bereiche des Breiten-, Freizeit- und Nachwuchssportes auszeichne. Er würdigte den Einsatz der Trainerinnen und Trainer während der Einschränkungen der Corona-Pandemie und die Erfolge der Athletinnen und Athleten, die damit auch die Stadt Leipzig stolz und sympathisch nach außen repräsentierten.
Moderator Sascha Wachsmuth, bekannt von den Heimspielen der SC DHfK-Handballer, führte charmant durch die Ehrung. Wunderbar abgerundet durch die Ehrung von den mitreißenden Tanzauftritten der SC DHfK-Cheerleader des Showcolate Danceteams.
Die Sportler/innen des Jahres 2022 des SC DHfK Leipzig im Überblick
Nachwuchssportlerin des Jahres 2022:
1. Frieda Dummer (Wasserspringen)
2. Ivana Schuck (Kanurennsport)
3. Nadja Barthel (Finswimming)
Nominiert waren außerdem:
Lene Holkenbrink (Rudern), Vanessa Röhniß (Wasserspringen), Julina Schnabel (Wasserspringen)
Nachwuchssportler des Jahres 2022:
1. Bruno Keßler (Radsport)
2. Paul Wetzel (Kanurennsport)
3. Nils Greilich (Handball)
Nominiert waren außerdem:
Adam Al Abaeje (Faustball), Ben Joseph Schoodt (Finswimming), Oskar Nauck, Aaron Schubert, Paul Walochny (alle Leichtathletik), Marvin Bosniatzki (Radsport), Tamino Ohme, Johannes Schmidt (beide Speedskating), Jakob von Müller (Triathlon), Arthur Fleck (Wasserspringen)
Sportlerin des Jahres 2022:
1. Saskia Feige (Leichtathletik)
2. Elena Poschart (Finswimming)
3. Romy Kasper (Radsport)
Nominiert waren außerdem:
Marie Branser (Judo), Tabea Gabelunke (Kanurennsport), Victoria Hory (Rudern)
Sportler des Jahres 2022:
1. Martin Schulz (Triathlon)
2. Max Poschart (Finswimming)
3. Michael Wegricht (Triathlon)
Nominiert waren außerdem:
Justus Mörstedt (Finswimming), Artur Beimler (Leichtathletik), Nicolas Heinrich (Radsport), Rico Bogen (Triathlon)
Mannschaft des Jahres 2022:
1. Wasserspringerinnen A-/B-/C-Jugend
2. Finswimming-Herrenstaffel
3. U12-Faustballer
Nominiert waren außerdem:
A-Jugend-Handballer, B-Jugend-Handballer, Zweier-Canadier (Kanurennsport), Doppelzweier (Rudern), Speedskating-Staffel weiblich
Trainer/in des Jahres 2022:
1. Roland Hempel (Radsport)
2. Lutz Riemann (Finswimming)
3. Dmytro Ostapenko (Wasserspringen)
Nominiert waren außerdem:
Sophia Köhler (Faustball), Anett Schuck, Niels Wegner (beide Kanurennsport), Patrick Täubrecht (Speedskating)
Ablauf der Wahl: Die SC DHfK-Sportler/-innen des Jahres 2022 wurden durch eine vereinsinterne Wahl ermittelt. Alle 19 Vereinsabteilungen konnten auf Grundlage festgelegter Nominierungskriterien Sportler:innen in jeder Kategorie nominieren. Anschließend fand eine geheime Wahl/Punktevergabe aller 19 Abteilungen, der Vorstandsmitglieder sowie dem Förderkreis des SC DHfK statt.
Bei der Wahl der Trainer:in des Jahres hatten die Vereinsabteilungen die Möglichkeit, Trainerpersönlichkeiten zu nominieren, die sich im Sportjahr 2022 durch besondere Leistungen oder herausragendes Engagement verdient gemacht haben. Die Entscheidung zur Auszeichnung wurde durch eine unabhängige vereinsinterne Kommission nach objektiven Kriterien getroffen.
Ins Juniorteam 2023 des SC DHfK Leipzig wurden berufen:
Nils Greilich, Caspar Gauer (beide Handball), Bruno Keßler, Marvin Bosniatzki, Jannick Nolte (alle Radsport), Johanna Krauß, Vanessa Röhniß, Julina Schnabel (alle Wasserspringen), Niklas Loßner, Emily Hempler (beide Finswimming), Jette Prüfer (Rudern), Paul Walochny, Aaron Schubert, Oskar Nauck (alle Leichtathletik), Tamino Ohme, Kira Hänsel (beide Speedskating), Ivana Schuck, Paul Wetzel, Joris Ingwerth, Romeo Schroller (alle Kanurennsport)
Den Sonderpreis vom Förderkreis des SC DHfK Leipzig e.V. erhielten:
Rosalie Boehm (Speedskating), Richard Walla (Kanurennsport), Moritz Siegel (Leichtathletik), Oskar Doberschütz (Radsport), Jule Eisenberg (Wasserspringen)
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