Die Handballer des SC DHfK Leipzig stehen mindestens bis Sonntag auf Tabellenplatz 5! In der heimischen ARENA gewannen die Grün-Weißen am Donnerstagabend auch das dritte Heimspiel des Jahres gegen TBV Lemgo Lippe mit 29:25 (16:12). Somit haben die Leipziger in den letzten zehn Bundesligaspielen neunmal gepunktet – einen solchen Lauf hatten die Körperkulturellen in der ersten Bundesliga noch nie. Dementsprechend ausgelassen war die Stimmung unter den 2.723 Handballfans.
Durch das zeitgleich stattfindende Fußballspiel im Europapokal zwischen RB Leipzig und Atalanta Bergamo konnten einige Sportfans und Sponsoren den SC DHfK am Donnerstag nicht unterstützen. Doch obwohl dadurch die 3.000er-Schallmauer leider nicht erreicht werden konnte, sorgten die anwesenden Handballenthusiasten von der ersten Minute an für eine ausgezeichnete Heimspiel-Atmosphäre. Angetrieben vom lautstarken Support erzielte Marko Mamic den ersten Treffer des Tages.
Doch die Gäste aus Lemgo ließen sich ihre hohe Belastung im dritten Spiel binnen fünf Tagen zu Beginn überhaupt nicht anmerken. Simak traf zum 2:3, Elisson erhöhte auf 4:6 für die Gastmannschaft. Leipzigs Trainer André Haber griff umgehend ein und nahm nach acht Minuten die erste Auszeit. Dieses Timeout sollte sofort Früchte tragen.
Witzke, Ernst und Krzikalla drehten die Partie und sorgten rasch wieder für eine Leipziger Führung zum 7:6. Die Lemgoer kamen zwar anschließend erneut zum 7:7 bzw. 8:8 Ausgleich, aber danach waren die Leipziger nicht mehr zu halten. Maciej Gebala besorgte das 10:8, Lovro Jotic das 11:8 und Oskar Sunnefeldt das 12:9. Zwei Sekunden vor dem Halbzeitpfiff war es dann Gregor Remke, der mit dem letzten Treffer im ersten Durchgang das Halbzeitresultat von 16:12 herstellte.
In den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte hielt Leipzig seinen Vorsprung konstant. Dann kam es nochmal zu einer kritischen Phase, in der diese Begegnung vielleicht hätte kippen können, denn der TBV Lemgo war nach 40 Spielminuten drauf und dran, das Anschlusstor zum 18:17 zu erzielen. Der SC DHfK blieb jedoch weiter fokussiert, eroberte wieder den Ball und Maciej Gebala legte zwei Treffer nach. Jetzt führte der SC DHfK wieder mit vier Toren und konnte mit einem wichtigen Polster in die letzte Viertelstunde der Auseinandersetzung gehen.
Ein weiterer Hauptgrund, warum die Lemgoer einfach nicht mehr in Schlagdistanz kamen, waren die Paraden von Kristian Saeveras. Der norwegische Nationaltorhüter entschärfte insgesamt 13 Würfe, darunter gleich drei Siebenmeter. Die DHfK-Männer brachten den Heimsieg in der Schlussphase souverän über die Ziellinie. Dem Kapitän Alen Milosevic gehörte der letzte Leipziger Treffer des Abends.
Durch den vierten Heimsieg in Serie und die gleichzeitige Niederlage der MT Melsungen schiebt sich der SC DHfK bis mindestens Sonntag auf den 5. Tabellenplatz. Dann können die Männer der HSG Wetzlar zurückschlagen. Gegen den Tabellenführer SC Magdeburg wird diese Aufgabe für Wetzlar jedoch sicher kein Selbstläufer.
Florian Kehrmann (Trainer HSG Wetzlar):
„Glückwunsch an André und an Leipzig. Ich glaube, dass es insgesamt ein verdienter Sieg ist. Ich finde, wir sind in beiden Halbzeiten gut ins Spiel gekommen und haben das Spiel bis zur circa achtzehnten Minute gleichhalten können. Wir haben auch davon profitiert, dass Leipzig ein paar Chancen liegen lassen hat. Hinten raus ist es jedoch schwer, nach der vergangenen Belastung, die vier Tore Abstand aus der ersten Halbzeit aufzuholen.
Außerdem haben wir einen kleineren Kader, was sich jetzt leider bemerkbar macht. Trotzdem kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Leipzig hatte einfach den längeren Atem, die frischeren Bankspieler und mit Jotic einen Spieler internationaler Klasse.“
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Vielen Dank für die Glückwünsche. Das war harte Arbeit heute, auch wenn wir mit Sicherheit, was die Regeneration anbelangt, bessere Voraussetzungen hatten. Obwohl wir uns den Spielstart anders vorgestellt hätten, konnten wir die Lage gegen Minute zwölf stabilisieren und mehr Kontrolle über das Spiel bekommen. Ich denke, dass wir das Sieben-gegen-Sechs von Lemgo gut verteidigt haben.
Kompliment an meine Mannschaft, dass wir von zehn Spielen neun Mal punkten konnten. Jetzt heißt es, gut und hart weiterarbeiten. Für mich war außerdem beeindruckend zu sehen, wie Lemgo trotz der vier Spiele in neun Tagen gestartet ist. Das ist mit kleinem Kader alles andere als selbstverständlich. Alles Gute an Flo und den TBV Lemgo!“
Statistik
SC DHfK Leipzig gegen TBV Lemgo Lippe 29:25 (16:12)
Tore TBV Lemgo Lippe: Ellison 7, Cederholm 5, Guardiola 4, Carlsbogard 4, Simak 3, Zerbe 2
Tore SC DHfK Leipzig: Ivic 5, Krzikalla 5, Jotic 4, Witzke 3, Gebala 3, Milosevic 2, Mamic 2, Sunnefeldt 2, Remke 1, Binder 1, Ernst 1
Siebenmeter: Leipzig 1/1, Lemgo 3/6
Zeitstrafen: Leipzig: keine, Lemgo 4 Min
Zuschauer/-innen: 2.723 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA
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