Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben ihre Hausaufgaben erfüllt und souveränen Heimsieg gegen Aufsteiger TuS N-Lübbecke gefeiert. Durch den 25:21 (12:10) Erfolg und die weiteren Bundesliga-Ergebnisse verkürzten die Leipziger am Sonntagnachmittag ihren Abstand auf die Europapokalplätze.

Personell gingen die Grün-Weißen etwas gehandicapt ins Spiel. Mit Maciej Gebala (Polen) und Kristian Saeveras (Norwegen) waren zwei Stammspieler angeschlagen von ihren Länderspielreisen zurückgekehrt. So standen Kapitän Alen Milosevic und Torhüter Mohamed El-Tayar in der Startformation. Der ägyptische Nationaltorwart kam auch direkt gut in die Partie und hielt in den ersten fünf Spielminuten seinen Kasten sauber. Allerdings hatte auch Leipzig zu Beginn Ladehemmungen in der Offensive. So dauerte es bis zur 6. Minute, bis Luca Witzke den ersten Treffer der Begegnung erzielte.

Kaum war der Bann gebrochen, kamen auch die Gäste zu schnellen Toren. Leos Petrovsky markierte zwei Treffer in Folge für den Aufsteiger zum 1:2. Es war die einzige Führung der Nettelstedter in der gesamten Partie. Die Handballer des SC DHfK Leipzig legten nämlich jetzt einen Zahn zu. Sime Ivic traf nach zehn Spielminuten zum 4:2, Kapitän Alen Milosevic erhöhte auf 7:4. Die Abwehr der Leipziger stand äußerst sattelfest und dahinter machte immer wieder Mohamed El-Tayar auf sich aufmerksam.

Dann kassierte der SC DHfK jedoch einen gehörigen Dämpfer. Beim Spielstand von 10:7 trat Sime Ivic zum Siebenmeter an und erwischte bei seinem Strafwurf den Lübbecker Torhüter Aljosa Rezar an der Stirn. Die Schiedsrichter Sascha Wild und Fabian Baumgart steckten die Köpfe zusammen und entschieden auf einen Platzverweis. Durch die rote Karte musste Leipzig nun für die restlichen 35 Minuten ohne den formstarken kroatischen Nationalspieler auskommen.

Mit einer 12:10-Führung gingen die Sachsen schließlich in die Halbzeitpause. Ganz zufrieden konnten die Hausherren mit diesem Zwischenresultat nicht sein. Im letzten Angriff vor der Halbzeit hatte der SC DHfK aufgrund eines technischen Fehlers eine mögliche 4-Tore-Führung ausgelassen und durch den Ballverlustes noch einen unnötigen Gegentreffer kassiert.

Die besagte 4-Tore-Führung ließ aber trotzdem nicht lange auf sich warten. Vier Minuten waren im zweiten Durchgang erst gespielt, da hebelte Gregor Remke mit einer Pirouette die gesamte Nettelstedter Deckung aus und traf zum 15:11. Im Kasten wehrte Mohamed El-Tayar weiterhin zahlreiche Lübbecker Würfe ab – 13 Paraden waren es am Ende des Spiels – sodass sich der SC DHfK in dieser Phase des Spiels entscheidend absetzte.

Wiesmach und Witzke erhöhten auf 17:12. Und auch eine Auszeit von Gäste-Coach Emir Kurtagic änderte nichts am Lauf der Leipziger. 18:12 durch Lovro Jotic, 19:12 durch Patrick Wiesmach – die Partie schien 18 Minuten vor Schluss bereits entschieden.

Der Tabellenvorletzte bewies jedoch Charakter und gab sich nicht auf. Ein 3:0-Lauf für Lübbecke zum 22:19 sorgte sieben Minuten vor Ende noch einmal für etwas Spannung. Der SC DHfK ließ sich davon allerdings nicht nervös machen und brachte den Heimsieg vor 3.151 Fans souverän über die Ziellinie.

Emir Kurtagic (Trainer TuS N-Lübbecke)

„Herzlichen Glückwunsch an den SC DHfK Leipzig. Ich bin heute mit unsere Defensivleistung eigentlich zufrieden. Dort haben wir uns heute von einer besseren Seite gezeigt und konnten über 60 Minuten gut dagegenhalten. Zu unserem Nachteil hat auch die Leipziger Defensive, vor allem der Torhüter, einen seht guten Tag erwischt, was letztendlich den Unterschied gemacht hat. Gerade in den ersten 20 Minuten hat Leipzig uns mit ihren Tempospiel große Probleme bereitet. Als wir dann ein Mittel gefunden hatten, haben wir unsere Chance zurückzukommen nicht genutzt und der SC DHfK hat daraufhin konzentrierter gespielt und somit auch verdient gewonnen.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig)

„Vielen Dank für die Glückwünsche. Ich bin sehr froh, dass wir heute gewonnen haben und muss mich vor allem bei allen bedanken, die während meiner Abwesenheit sehr gut gearbeitet haben. Wir sind gut ins Spiel gestartet und haben uns immer wieder Vorsprünge erarbeiten können. Als wir mit 7 Toren geführt haben, hätte ich mir natürlich gewünscht, dass wir das Ergebnis stabiler halten. Das haben wir auch aufgrund von Lübbeckes guter Abwehrleistung und starkem Willen nicht geschafft. Auch wir standen in der Defensive gut und hatten heute mit Mohamed einen überragenden Torhüter, der uns viel Sicherheit gegeben hat. Das freut mich sehr für ihn. Auch die Zuschauer hatten heute wieder einen großen Anteil am Heimsieg und ich bin zufrieden mit dem Ergebnis.“

Spielstatistik

SC DHfK Leipzig gegen TuS N-Lübbecke 25:21 (12:10)

Tore SC DHfK Leipzig: Wiesmach 6, Witzke 5, Mamic 4, Remke 3, Milosevic 2, Ivic 2, Binder 1, Jotic 1, Hanemann 1

Tore TuS N-Lübbecke: Heiny 5, Skroblien 4, Petrovsky 2, Mrakovcic 2, Nissen 2, Baumgärtner 2, Petreikis 1, Kontrec 1, Tokuda 1, Strosack 1

Siebenmeter: Leipzig 2/4, TuS N-Lübbecke 1/2

Zeitstrafen: Leipzig 4 Min, TuS N-Lübbecke 4 Min

Rote Karte: Ivic (25. / Leipzig)

Schiedsrichter: Wild, Sascha / Baumgart, Fabian

Zuschauer/-innen: 3.151 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar