In der 2. Bundesliga verlor der HC Leipzig vor 315 erwartungsvollen Zuschauern gegen den TuS Lintfort mit 33:35 (Halbzeit 17:15). Für die Gäste vom Niederrhein war das Spiel eins für die Geschichtsbücher. Der erste Erfolg über den Angstgegner HC Leipzig.

Die Prophezeiung von Trainerin Grenz-Klein vor dem Spiel: „Bisher haben wir noch jedes Spiel gegen Leipzig verloren. Und die Spiele waren vom Verlauf her identisch. Irgendwann geht Leipzig mal in Führung und am Ende schaffen wir es nicht, die Partie zu drehen.“ ging diesmal nicht in Erfüllung.

Stattdessen schaffte Lintfort just in der Situation die Wende, in der eigentlich der HCL von einer unnötigen Zeitstrafe des Gegners hätte profitieren müssen. Beim Stand von 18:18 unterläuft Prudence Kinlend ein Technik-Regel-Fehler. Lisa Kunert wirft nach dem Pfiff trotzdem aufs Tor, was ihr eine Zwei-Minuten-Strafe sowie eine Schimpfkanonade ihrer Trainerin einbringen.

Doch die dezimierte Abwehr, die schon zuvor sehr beweglich und wirkungsvoll verteidigte, legte noch eine Schippe drauf. Unsere Spielerinnen hatten in dieser Phase leider keine guten Lösungen parat. So ging Lintfort durch Pia Kühn mit 19:18 in Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Wiebke Meyer waren die Gäste nicht mehr zu halten. Im wahrsten Sinn des Wortes, weil die Leipziger Abwehr kaum Zweitligatauglich war.

Tore Werfen leicht gemacht. Von nahezu allen Positionen wurde eingenetzt, allerdings auch sehenswert herausgespielt und gekonnt vollendet, vor allem von den beiden Spielerinnen vor denen HCL-Trainer Fabian Kunze vor dem Spiel gewarnt hatte: Lisa Kunert (10 Tore) und Prudence Kinlend (4 Tore). Stellt sich die Frage, haben wir nicht richtig zugehört?

Wie dem auch sei. Auch im Angriff haben wir es nicht geschafft genügend Druck aufzubauen. Die Laufwege waren selten optimal sodass das Angriffsspiel nur Stückwerk blieb und viel zu oft über Einzelleistungen der Erfolg gesucht wurde. Die zwei Ballstafetten, die mit sehenswertem Kempa-Trick erfolgreich abgeschlossen wurden sowie einige gekonnte Rückhandanspiele von Jacqueline Hummel an den Kreis wurden vom Publikum dankbar honoriert.

Die Fans standen wieder bis zum Schluss hinter ihrer Mannschaft, die zumindest ebenfalls bis zum Schluss kämpfte und wirklich alles versucht hat dem Spiel nochmals eine Wende zu geben. Mit Hilfe der angeordneten Manndeckung gelang zumindest eine Ergebniskosmetik. Insgesamt ein verdienter Erfolg des TuS Lintfort. 

HCL

Anna Kröber, Annabell Krüger; Pauline Uhlmann (6/1), Elisabeth Eckardt, Sharleen Greschner (2), Emily Glimm (1), Tyra Bessert (1), Lotta Röpcke (1), Lilli Röpcke (4), Jacqueline Hummel (8/3), Stefanie Hummel (6), Wiebke Meyer (4)

Trainer Fabian Kunze

TuS

Laura Graef, Alexandra Humpert; Prudence Kinlend (4), Eva Legermann (1), Leonie Lambertz, Dana Gruner (3), Anika Henschel (2), Maxime Drent (3), Pia Kühn (4), Jana Willing (1), Andra Lucas (1), Lisa Kunert (10), Lena Heimes (6)

Trainerin Bettina Grenz-Klein 

Siebenmeter

HCL 5/4; TuS 0

Strafminuten

HCL 2; TuS 8

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