Der HC Leipzig startete mit einer couragierten und kämpferischen Leistung in der 2. Bundesliga ins Jahr 2022. Nach einem holprigen wie nervösen Beginn und einem 0:4-Rückstand nach 6 Minuten, drehten unsere Mädels die Partie. Erste Führung nach 18 Minuten. Danach spielten die Sächsinnen wie entfesselt. Sie zogen den Hauptstädterinnen mit wirkungsvoller Abwehrarbeit den Zahn.
Cheftrainer Fabian Kunze hatte seine Schützlinge hervorragend eingestellt, genau die Schwachstellen in der Berliner Mauer ausgemacht. Immer wieder waren wir über die Außen und über den Kreis erfolgreich. Dabei gelangen sehr sehenswerte Spielzüge mit teilweise sensationellen Anspielen. So wurden die Seiten mit einer Drei-Tore-Führung gewechselt. Allerdings auch in Unterzahl nach einem etwas übermotiviertem Foul 10 Sekunden vor dem Halbzeitsignal.
Berlin hatte nach dem Seitenwechsel Anwurf und nutzte die Überzahl um auf zwei Tore zu verkürzen. Danach bauten die Sächsinnen ihren Vorsprung wieder auf vier Tore aus (21:17). Es bedurfte einer Auszeit der Füchse-Trainerin Susann Müller nach 42 Minuten, um ihre Mannschaft aufzurütteln. Von da an übernahmen die körperlich stärkeren und insgesamt routinierteren Berlinerinnen mehr Initiativen und spielten sich die Torchancen mit schnellen Ballstafetten heraus. Allerdings gelangen Leipzig von der 40. bis zur 55. Minute nur zwei Tore.
Während bei unserer jungen Mannschaft sichtlich die Kräfte schwanden, drehte die Gegnerinnen das Spiel. Die erneute Führung gelang ihnen nach 53 Minuten zum 24:23. Einige leichte Ballverluste und unvorbereitete Würfe auf Leipziger Seite verhinderten die erneute Aufholjagd. Bis zur dramatischen Schlussminute: Beim Stand von 27:24 hatte der HCL Strafwurf.
Trainer Fabian Kunze nahm seine letzte Auszeit und ordnete Manndeckung nach dem erfolgreichen Siebenmeterwurf an. Jede Spielerin bearbeitete ihre Gegenüber direkt, was zum Ballgewinn und zum Anschluss 26:27 führte. In den letzten 30 Sekunden zitterten sich die Füchsinnen ins knappe Ziel.
Fazit: Es war ein vielversprechender Jahresauftakt, eine ermutigende taktische und kämpferische Leistung des HC Leipzig, der aufgrund der Besetzung und der langen Liste fehlender Stammkräfte (8 Spielerinnen standen nicht zur Verfügung) wenig Wechselmöglichkeiten hatte. Der Favorit wurde an den Rand einer Niederlage gebracht und letztlich war dessen Sieg zwar verdient, weil sie in der entscheidenden Phase cleverer und abgezockter waren, aber auch sehr glücklich.
Trainer Fabian Kunze: „Ein großes Kompliment an unser gesamtes Team, meiner Meinung nach hatten wir einen Punkt verdient. Jedoch spielt der Faktor „Erfahrung“ eine entscheidende Rolle in solchen knappen Spielen. Dieser Faktor entwickelt sich bei uns; ist aber noch nicht so groß wie bei den erfahrenen Füchsinnen. Vor dieser tollen Kulisse spielen zu können war dennoch ein guter Start ins neue Jahr. Herzlichen Dank an unsere Fans. Nächste Woche wollen wir Punkte!“
Für unser Team gilt: Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen.
Berlin: Mariia Gladun, Chantal Pagel; Simona Kolosove (1), Vesna Tolic (2), Engelina Molenaar (4), Linea-Sophie Höbbel (3), Anais Gouveia (3), Djazzmin Trabelsi (9/3), Tina Wagenlader (1), Linnea Aula (2), Iva van der Linden (2), Lisa Vlug, Bo Dekker, Leoni Baßiner
Leipzig: Anna Kröber, Annabell Krüger; Pauline Uhlmann (9/3), Lara Seidel (5/1), Jenny Illge, Julia Weise (6/2), Leoni Spott, Sharleen Greschner (2), Emily Glimm (3), Lotta Röpcke (1), Wiebke Meyer, Ronja Gühlcke
7-Meter:
Berlin: (3/3)
Leipzig (6/9)
Strafminuten:
Berlin: 10
Leipzig: 10
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